Nachrichten von Raubüberfällen auf unseren
Straßen sind zur erschütternden Gewohnheit geworden. Fast 8000 zählte
die Polizei in einem Jahr. Das sind durchschnittlich 22 pro Tag. Seit
1994 sind die Delikte um 56 Prozent gestiegen. Der Ruf nach mehr
Polizeipräsenz – wie er angesichts dieser Entwicklung schnell laut
wird – ist jedoch ebenso populistisch wie falsch. Es fehlt nicht an
Polizisten auf unseren Straßen; mehr könnten höchsten punktuell für
ein höheres Sicherheitsgefühl sorgen. Die Raubüberfälle würden dann
aber woanders begangen. Denn egal wie viele Polizisten auch
eingesetzt werden, sie könnten niemals überall sein. Nein, es fehlt
vielmehr an einer langfristigen Strategie, um die Gewalt einzudämmen,
die ja vor allem von Jugendlichen aus sozial schlechter gestellten
Schichten begangen wird. Und da ist die gesamte Gesellschaft gefragt:
die Kindergärten, die Schulen, die Politik und natürlich die Eltern.
Denn letztlich hilft nur Bildung gegen Kriminalität und Armut. So
lange aber die Kluft zwischen Arm und Reich wächst, so lange werden
auch die Kriminalitätsraten steigen.
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