Rheinische Post: AOK-Bundesverbandschef Graalmann kritisiert Klinik-Reform als Kostentreiber ohne Nutzen

Der Chef des AOK-Bundesverbandes Jürgen
Graalmann hat die geplante Klinikreform als Kostentreiber ohne Nutzen
kritisiert. „Der Beitragszahler soll im Rahmen dieser
Krankenhausreform kräftig zur Kasse gebeten werden, aber ohne dass er
als Patient einen erkennbaren Nutzen davon hat. Das geht nicht“,
sagte Graalmann der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Freitagausgabe). Der AOK-Chef bezweifelt zudem, dass die geplanten
Gesamtkosten der Reform von 3,7 Milliarden Euro in drei Jahren
„realistisch angesetzt“ seien. „Ich rechne eher mit fünf Milliarden
Euro“, sagte Graalmann. Der AOK-Chef kritisierte zudem das Vorhaben,
wonach Kliniken mit schlechter Qualität künftig Abschläge hinnehmen
sollen. „Wenn Kliniken tatsächlich qualitativ unzureichende
Leistungen erbringen, dann reichen auch keine Abschläge aus, dann
darf das Krankenhaus die entsprechende Operation oder Behandlung
schlicht nicht mehr erbringen.“ Graalmann forderte vielmehr
„verbindliche Qualitätsmindeststandards“, ohne deren Einhaltung die
Kliniken keine Leistungen erbringen sollten.

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