– Geschäftsjahr 2017: Windkraft boomt
– 1. Quartal 2018: ländliche Entwicklung stärker, Windkraft
schwächer
Der Vorstand der Landwirtschaftlichen Rentenbank zeigte sich
anlässlich der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt am Main mit dem
Geschäftsjahr 2017 zufrieden. „Auch in der gegenwärtigen
Niedrigzinsphase zeichnet sich das Geschäftsmodell der Rentenbank
durch Stabilität und Kontinuität aus. Insgesamt lag unser
Förderneugeschäft wieder auf hohem Niveau. Dabei waren besonders
unsere Windkraftfinanzierungen im ländlichen Raum gefragt“, so Horst
Reinhardt, Sprecher des Vorstands der Förderbank für die
Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum.
Im Jahr 2018 zeichnet sich dagegen bisher ein geringerer Bedarf an
Förderkrediten ab. Deutliche Zuwächse in der Fördersparte „Ländliche
Entwicklung“ konnten einen Rückgang der Nachfrage für
Windkraftfinanzierungen sowie in der Fördersparte „Landwirtschaft“
nicht ausgleichen. Insgesamt lag das Neugeschäft mit Programmkrediten
im ersten Quartal 2018 mit rund 1,6 Mrd. Euro (Q1 2017: 2,0 Mrd.
Euro) unter dem Vergleichswert aus dem Vorjahr. Im Emissionsgeschäft
konnte die Rentenbank in den ersten drei Monaten mit 3,7 Mrd. Euro
bereits ein Drittel ihres für 2018 geplanten Mittelbedarfs decken.
Förderneugeschäft 2017 mit 11,9 Mrd. Euro stabil auf hohem Niveau
Das gesamte Förderneugeschäft der Rentenbank erreichte 2017 mit
11,9 Mrd. Euro (2016: 12,4 Mrd. Euro) erneut ein sehr hohes Niveau.
Davon entfielen auf Namenspapiere und Schuldscheindarlehen 2,5 Mrd.
Euro (2,3 Mrd. Euro), auf Wertpapiere 1,9 Mrd. Euro (2,5 Mrd. Euro)
und auf Programmkredite 7,4 Mrd. Euro (7,7 Mrd. Euro).
Programmkredite für erneuerbare Energien besonders stark
nachgefragt
Bei den Programmkrediten stieg insbesondere die Nachfrage nach
Förderdarlehen für Investitionen in erneuerbare Energien kräftig auf
2,4 Mrd. Euro (1,9 Mrd. Euro). Den Schwerpunkt in dieser Fördersparte
bildeten Finanzierungen von Windkraftanlagen, die sich auf 1,7 Mrd.
Euro (1,5 Mrd. Euro) erhöhten. Darin sind Zusagen in Höhe von 0,6
Mrd. Euro (0,5 Mrd. Euro) für „Bürger- und Bauernwindparks“
enthalten.
In der Fördersparte „Landwirtschaft“ finanziert die Rentenbank vor
allem klassische landwirtschaftliche Investitionen. Für Gebäude,
insbesondere für Stallbauten, stellte die Förderbank 789 Mio. Euro
(814 Mio. Euro) bereit, für Maschineninvestitionen 558 Mio. Euro (501
Mio. Euro) und für Flächenkäufe 539 Mio. Euro (626 Mio. Euro). Da
sich die wirtschaftliche Lage vieler landwirtschaftlicher Betriebe
verbesserte, ging der Bedarf an Liquiditätssicherungsdarlehen stark
zurück. Insgesamt sank die Finanzierungsnachfrage von 2,4 Mrd. Euro
auf 2,2 Mrd. Euro.
Zur Förderung des ländlichen Raums sagte die Rentenbank 1,8 Mrd.
Euro (2,4 Mrd. Euro) zu. Hier finanziert die Förderbank vor allem
kommunale Infrastrukturmaßnahmen, zum Beispiel im Rahmen von
Globalrefinanzierungsvereinbarungen mit den Förderbanken der
Bundesländer.
Emissionsgeschäft: Banken bleiben wichtigste Investorengruppe
Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts nahm die Rentenbank 2017
mittel- und langfristige Kapitalmarktmittel in Höhe von 12,4 Mrd.
Euro (12,7 Mrd. Euro) an den Kapitalmärkten auf. 39 % (47 %) der
aufgenommenen Mittel entfielen auf Geschäftsbanken. Die
zweitwichtigste Investorengruppe waren Zentralbanken und andere
öffentliche Stellen. Ihr Anteil lag mit 34 % leicht über dem
Vorjahreswert (32 %).
Der Euro stieg 2017 mit einem Anteil von 57 % (32 %) zur
wichtigsten Emissionswährung der Rentenbank auf, während der
US-Dollar nur noch 19 % (50 %) zum Mittelaufkommen beitrug. Den
dritten Rang nahm mit 10 % (4 %) der Australische Dollar ein.
Anteil der Programmkredite in der Bilanz weiter gestiegen
Die Bilanzsumme (HGB) betrug zum 31.12.2017 90,8 Mrd. Euro (86,3
Mrd. Euro). Da die Rentenbank ihre Kredite wettbewerbsneutral über
andere Banken und Sparkassen vergibt, fallen auf der Aktivseite der
Bilanz die Forderungen an Kreditinstitute mit 60,5 Mrd. Euro (57,8
Mrd. Euro) bzw. einem Anteil von 67 % (67 %) besonders stark ins
Gewicht. Der Bestand der Programmkredite nahm weiter zu, da das
Neugeschäft die Fälligkeiten überstieg. Die Programmkredite
valutierten zum Jahresende 2017 mit 44,4 Mrd. Euro (41,9 Mrd. Euro).
Auf der Passivseite der Bilanz bilden die verbrieften
Verbindlichkeiten mit 76,9 Mrd. Euro (70,0 Mrd. Euro) den größten
Einzelposten. Darin sind Medium Term Notes in Höhe von 53,2 Mrd. Euro
(49,8 Mrd. Euro) enthalten, 12,0 Mrd. Euro (14,0 Mrd. Euro) an
Globalanleihen und 11,2 Mrd. Euro (5,7 Mrd. Euro) an Euro Commercial
Papers.
Betriebsergebnis unter Druck
Aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsumfelds sank der
Zinsüberschuss im Geschäftsjahr 2017 auf 305,6 Mio. Euro (318,7 Mio.
Euro). Gleichzeitig erhöhten sich die Verwaltungsaufwendungen auf
69,3 Mio. Euro (61,1 Mio. Euro), insbesondere durch gestiegene
Aufwendungen für IT-Projekte, Personal und die Bankenaufsicht. Das
Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung (HGB) ging dadurch
auf 223,8 Mio. Euro (254,4 Mio. Euro) zurück. Im Rahmen der
Risikovorsorge wurde das Kapital der Bank durch Erhöhung offener und
stiller Rücklagen weiter gestärkt.
Nach Risikovorsorge und Bewertung stieg der Jahresüberschuss auf
61,0 Mio. Euro (59,0 Mio. Euro). Nach Dotierung der Rücklagen
verblieb ein Bilanzgewinn in Höhe von 15,3 Mio. Euro (14,8 Mio.
Euro), den die Rentenbank vollständig für Förderzwecke einsetzt.
Förderbeiträge nahezu konstant
Einschließlich des Bilanzgewinns leistete die deutsche Förderbank
für die Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum 2017 Förderbeiträge
in Höhe von 83,4 Mio. Euro (84,2 Mio. Euro), die sie zur Verbilligung
der Programmkredite, für Zuschüsse zum Programm „Forschung für
Innovationen in der Agrarwirtschaft“ sowie für sonstige Förderzwecke
einsetzte.
Kapitalausstattung weiter gestärkt
Die Rentenbank konnte ihre solide Kapitalausstattung weiter
stärken. Zum 31.12.2017 betrug die harte Kernkapitalquote nach HGB
27,8 % und die Gesamtkapitalquote 29,7%. Da die Rentenbank ab dem
Geschäftsjahr 2017 ausschließlich nach HGB bilanziert und nicht mehr
zusätzlich einen freiwilligen Konzernabschluss nach IFRS erstellt,
sind diese Zahlen nur eingeschränkt mit den Vorjahreswerten
vergleichbar.
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