– Arbeitsniederlegung des Sportbeirats ist konsequent und zeigt
Missstände der deutschen Sportwettenregulierung auf
Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) wertet die Entscheidung des
Sports, die Zusammenarbeit mit dem Glücksspielkollegium einzustellen,
als konsequenten Schritt. Er sieht darin einen weiteren Beleg für die
Reformbedürftigkeit der deutschen Sportwettenregulierung.
Der mit hochrangigen Vertretern der deutschen Sportverbände
besetzte Sportbeirat des Glücksspielkollegiums hatte seine Arbeit aus
Protest gegen die Sportwettenpolitik der Bundesländer niedergelegt.
Der Sportbeirat kritisiert, dass bis heute noch keine einzige
Lizenz erteilt wurde. Bereits 2013 hatte er empfohlen, die Begrenzung
der Konzessionen auf 20 aufzuheben. Der Beirat empfindet es als
Brüskierung durch das Kollegium der Glücksspielreferenten der Länder,
dass in seinem Zwischenbericht zur Evaluierung des Staatsvertrages
die Kritik an den offenkundigen Mängeln des Verfahrens keinen Eingang
fand.
Im Glücksspielkollegium entscheiden Verwaltungsbeamte der 16
Bundesländer über die Richtlinien der Glücksspielpolitik und die
Erteilung von Sportwettenlizenzen. Der Sportbeirat, dem Vertreter des
Deutschen Olympischen Sportbunds, der Landessportbünde, der Deutschen
Sporthilfe, des DFB und der Bundesliga sowie des deutschen
Turnerbunds angehören, soll das Glücksspielkollegium dabei beraten.
DSWV-Präsident Mathias Dahms sagte: „Die Entscheidung des Sports
ist beachtlich und konsequent, denn die deutsche
Sportwettenregulierung ist derzeit ein Konjunkturprogramm für
Schwarzmarktanbieter, die Milliarden aus dem deutschen Markt nach
Asien und Zentralamerika pumpen und die Integrität des sportlichen
Wettbewerbs gefährden. Gleichzeitig ist das Verfahren zur Erteilung
von Sportwettenkonzessionen an seriöse Anbieter in Deutschland völlig
entgleist. Dessen Ende ist nicht abzusehen.“
Hintergrund ist, dass die Ministerpräsidenten der Länder sich
bereits im Dezember 2011 darauf verständigt hatten, den deutschen
Sportwettenmarkt in geordnete Bahnen zu überführen und 20
Sportwettenkonzessionen zu erteilen. Das vom Glücksspielkollegium
gelenkte Verfahren krankt jedoch an erheblichen Mängeln, mit denen
sich derzeit mehrere Verwaltungsgerichte befassen. Nach mehr als drei
Jahren ist eine finale, rechtskonforme Lizenzerteilung nicht
abzusehen.
Mathias Dahms: „Bisher hat das Regulierungschaos in Deutschland
nur Verlierer hervorgebracht: Dem Staat ist jegliche
ordnungspolitische Kontrolle über den Markt entglitten, rechtstreue,
lizenzierungswillige Sportwettenanbieter stecken seit Jahren in einem
Endlosverfahren fest, Verbraucher werden in die Arme von
Schwarzmarktanbietern getrieben und der deutsche Sport ist nicht
unerheblichen Risiken durch Spielmanipulation ausgesetzt.“
Mathias Dahms weiter: „Selbstverständlich brauchen wir dringend
den Sachverstand der Sportverbände, wenn es darum geht, die deutsche
Sportwettenregulierung zu verbessern, doch zunächst müssen Politik
und Verwaltung einen Weg aus der Sackgasse finden, in der das
Lizenzverfahren feststeckt.“
Über den Deutschen Sportwettenverband
Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) wurde im Jahr 2014 von den
führenden deutschen und europäischen Sportwetten-Anbietern in Berlin
gegründet. Mit Sitz im Haus der Bundespressekonferenz versteht sich
der DSWV als öffentlicher Ansprechpartner, insbesondere für Politik,
Sport und Medien.
Die Mitgliedsunternehmen befinden sich in der letzten Runde des
bundesweiten Sportwetten-Konzessionsverfahrens, das vom Bundesland
Hessen durchgeführt wird.
Damit sind alle Mitglieder des DSWV einer umfangreichen
behördlichen Zuverlässigkeitsprüfung unterzogen worden und zahlen
Steuern in Deutschland. Die meisten Mitglieder sind auch als
Sponsoren im Profisport aktiv.
Pressekontakt:
Luka Andric
Hauptgeschäftsführer
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