rbb-exklusiv: Berliner Senat kündigt Vertrag mit umstrittenem Heimbetreiber

Das Flüchtlingsheim in der Maxi-Wander-Straße in
Berlin-Hellersdorf steht nach Recherchen des rbb-Inforadios vor einem
Betreiberwechsel.

Nach den jüngsten Diskussionen über unhaltbare Zustände in der
Flüchtlingsunterkunft hat der Senat die Konsequenzen gezogen und dem
Betreiber PeWoBe gekündigt.

Die fristgerechte Kündigung sei erfolgt, bestätigte Monika
Hebbinghaus, Sprecherin im Gesundheitssenat dem rbb-Inforadio am
Dienstag. Der Vertrag werde neu ausgeschrieben. Am 31. Oktober sei
für den umstrittenen Heimbetreiber PeWoBe Schluss.

Zuvor waren massive Vorwürfe gegen den Heimbetreiber öffentlich
geworden. So soll zeitweise nur ein Sozialbetreuer für die rund 500
Flüchtlinge verfügbar gewesen sein.

Kinderwagen und Fahrräder der Heimbewohner sollen weggeschafft und
Gemeinschaftsräume abgeschlossen worden sein. Die Heimleiterin Peggy
M. hatte darüber hinaus 2008 bei den Brandenburger Kommunal- und
Landtagswahlen für die rechtsextreme DVU kandidiert.

Eine vom Heimbetreiber beauftragte Anwaltskanzlei hatte Vorwürfe
zurückgewiesen und den ehrenamtlichen Verein „Hellersdorf hilft“ mit
einer Unterlassungsverfügung überzogen.

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe hatte das zuständige
Landesamt für Flüchtingsangelegenheiten, LAF, eine Kontrolle der
Qualitätsstandards in der Flüchtlingsunterkunft vorgenommen.

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