PwC: Klimawandel treibt Rückversicherer um

PwC-Studie: Branche befürchtet, einige
Klimakatastrophen seien bald nicht mehr versicherbar / Technologien
und Cyber-Gefahren bleiben Top-Risiken für operatives Geschäft /
Steigender Kostendruck und Wettbewerb dürften Konsolidierung noch
anheizen / Rückversicherer sehen sich gut für Herausforderungen
gewappnet

Rückversicherer weltweit sorgen sich zunehmend über die
Auswirkungen des Klimawandels auf die eigenen Geschäftsmodelle. In
der aktuellen Erhebung „Reinsurance Banana Skins 2019“ der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und des Centre for
the Study of Financial Innovation (CSFI) nennen Rückversicherer immer
häufiger auftretende Wetterextreme und teurer werdende
Katastrophenschäden erstmals als wesentliche Risiken für das
operative Geschäft.

Als weitere Top-Risiken werten Rückversicherer neue Technologien,
Gefahren aus dem Cyber-Raum, die eigene strukturelle
Wandlungsfähigkeit mit Blick auf neue Technologien und Kundenwünsche
sowie steigende regulatorische Anforderungen an die Branche wie die
EU-Datenschutz-Grundverordnung und den Bilanzierungsstandard IFRS 17.
Für die Studie wurden die 320 Branchenvertreter und -experten aus 42
Ländern befragt, 35 Prozent davon mit Sitz in Europa. Verglichen zur
Vorgänger-Studie von 2017 fühlt sich die Branche international
mittlerweile besser für ihre Herausforderungen gewappnet.

Deckung von Naturkatastrophen wird schwieriger

Der Klimawandel sorgt nach Einschätzung der Befragten für
Veränderungen in allen Geschäftsbereichen – von der mittel- bis
langfristigen Risikobewertung bis hin zur Preisgestaltung.
Gleichzeitig wächst die Sorge unter den Studien-Teilnehmern, dass
bestimmte Naturkatastrophen langfristig kaum noch versicherbar sein
werden.

„Nicht nur die Häufigkeit und Heftigkeit der Wetterextreme nimmt
zu, auch die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen im
Kampf gegen die Erderwärmung verändern sich. Dadurch entstehen neue
Risiken, aber auch Chancen für die Rückversicherer“, sagt Julia
Unkel, Leiterin des Bereichs Insurance bei PwC Deutschland.

Digitalisierung steht erst am Anfang

Veraltete IT-Systeme, hohe IT-Modernisierungskosten und
Unsicherheiten, in welche digitalen Innovationen investiert werden
soll, bereiten vielen Branchenvertretern ebenfalls Sorgen. „Neue
Technologien ermöglichen die Auswertung enormer Datenmengen und
können die Risikobewertung revolutionieren. Zudem schaffen sie vor
allem auch neue Möglichkeiten in der Interaktion mit den Kunden“,
erläutert PwC-Partnerin Julia Unkel. „Der Druck, veraltete
Technologie schneller als bisher abzuschalten, wächst“. Bei der
Bewertung und Abdeckung von Cyber-Risiken bestehen nach Angaben der
Befragten nach wie vor Unsicherheiten hinsichtlich der
versicherungstechnischen Verbindlichkeiten. Zudem schützen
Cyber-Policen Rückversicherer nicht vor möglichen Rückkoppelungen auf
das eigene Geschäft etwa bei Hacker-Angriffen auf Kunden. Einige
Befragte mahnen, die Versicherungsbranche nehme Risiken von
Cyber-Kriminalität wie den unbefugten Zugriff auf Kundendaten noch
nicht ernst genug.

Der wachsende Kostendruck und Wettbewerb unter den Anbietern
dürfte nach Einschätzung der Rückversicherer die Konsolidierungswelle
der Branche weiter anschieben. InsurTechs machen den Rückversicherern
laut Analyse dabei weniger zu schaffen als den Erstversicherern. Als
weitere Herausforderungen für das operative Wachstum nennen die
Befragten Überkapazitäten und Niedrigzinsen.

„Reinsurers´ Banana Skins 2019“ – Top-Risiken für Rückversicherer
1. Technologien (2*)
2. Cyber-Risiken (3)
3. Klimawandel (-**)
4. Wandlungsfähigkeit (1)
5. Regulierung (8)
6. Investment Performance (5)
7. Fachkräfte (9)
8. Wettbewerb (4)
9. Politische Einflüsse (10)
10. Einsparungen (12)

*Rang 2017 **neu in Rangliste

Weitere Informationen: https://www.pwc.de/rueckversicherer.html

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