
ANGELBACHTAL/MANNHEIM. Der CWA, dem Cellulosewerk in Angelbachtal im Rhein-Neckar-Kreis, ist es in den letzten 20 Jahren gelungen, den Dämmstoff climacell auf dem europäischen Markt zu etablieren. Der Dämmstoff ist ein echter Allrounder. Ob der klassische Hitze- oder Kälteschutz beim Hausbau, Schallschutz oder Brandschutz – Cellulose ist vielseitig einsetzbar. Dieser Tage besuchte eine Gruppe Studierender der Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM) aus Mannheim das Unternehmen im Kraichgau.
Studierende der HdWM lernen Unternehmen und Geschäftsmodell der CWA kennen
„Zellulose aus Zeitung wird seit über 60 Jahren zum Dämmen von Gebäuden eingesetzt. Kein anderer Dämmstoff ist vielseitiger und bietet bessere bauphysikalische Eigenschaften“, sagt Geschäftsführer Marcel Bailey auf dem Werksgelände der CWA. „Es ist uns gelungen, die Eignung unseres Dämmstoffs Climacell ,S‘ als Rohstoff für die Herstellung von Wellenstoff bestätigt zu bekommen. Somit kann aus Climacell nach dem Leben als Dämmstoff wieder Neupapier hergestellt werden. Zwar wird der Dämmstoff im Allgemeinen nicht wieder ausgebaut, dennoch ist es gut zu wissen, dass es für Climacell danach ein weiteres Leben geben kann“.
Versammelt im schmucken Schulungsraum der CWA waren Studierende der HdWM, zusammen mit ihrem Professor, dem örtlichen Bundestagsabgeordneten, Lars Castellucci. Dieser hat an der Mannheimer Management-Hochschule einen Lehrstuhl für Nachhaltiges Management inne: „Während Climacell nach dem Ausbau wiederverwendbar ist oder im Werk zurückgegeben werden kann, sind andere Dämmstoffe hinterher Sondermüll. CWA dagegen leistet so einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft – und das wiederum ist zukunftsfähig“, sagt Prof. Castellucci.
Übernahme eines echten Beratungsfalls über Vertrieb und Kommunikation
Was die jungen Studierenden total begeisterte: Sie durften bei CWA einen echten Beratungsfall übernehmen. Die jungen Männer und Frauen studieren im angesagten Studiengang Beratung und Vertriebsmanagement und wurden gebeten, den Vertrieb und die Kommunikation des Unternehmens unter die Lupe zu nehmen. Was man mit großem Engagement anging.
Johannes Günther, einer der Studierenden, der die Ergebnisse präsentierte: „Ich habe mich ganz bewusst für ein praxisnahes Studium entschieden. Die Theorie lernt sich viel leichter, wenn man sie direkt anwenden kann. Wie man Kundengespräche führt, Aufträge klärt, Lösungen erarbeitet und dann präsentiert – all das konnten wir in diesem Kurs üben. Es ist eine prima Sache, dass Studierenden solche Möglichkeiten eröffnet werden.“
Kooperationen zwischen Hochschule und Unternehmen sehr hilfreich
Der Präsident der HdWM, Prof. Dr. Michael Nagy, bewertet Besuche von HdWM-Studierenden bei Partnerunternehmen sehr hoch. Verdeutlichen diese doch ganz praxisnah die wechselseitigen Effekte zwischen Studium und möglichen späteren Aufgaben im Job. Dabei lasse sich das Zusammenspiel von wissenschaftsbasierter Lehre an der Hochschule sowie praxisorientiertem Business eines erfolgreichen Unternehmens sehr gut herausarbeiten. Daraus ergebe sich eine Art triple win Situation für Hochschule, Studierende und beteiligtem Unternehmen.
Der Geschäftsführer der HdWM, der Hochschulmanager Wolfgang Dittmann, sagt: „Wir unterstützen Aktivitäten, die unsere Studierenden auf ihr späteres Berufsleben vorbereiten sehr gerne. Zukunftsweisende und erfolgreiche Formen im Beratungs- und Vertriebsmanagement werden gerade durch unsere Partnerunternehmen sehr häufig überzeugend demonstriert. Das Einbringen ihrer Erfahrungen aus der aktuellen und markterprobten Vertriebspraxis ist dabei sehr hilfreich. So werden auch regelmäßig die diversen Möglichkeiten zeitgemäßer Vertriebsstrukturen aufgezeigt, die von den Studenten in ihren Praxis-Semestern bei den Partnerunternehmen vertieft werden können. Modernes Vertriebsmanagement aus Erster Hand kennenzulernen wird so zum Benefit für die Studierenden und helfen beim Einstieg in spätere Führungsaufgaben bei Partnerunternehmen. Andererseits können die Studierenden durch praktische Beratungsaufträge vor Ort einen gewinnbringenden Input für ein Unternehmen geben“.