Die Krankenkasse Knappschaft-Bahn-See hat am 7.
April 2012 das Neuroleptikum Quetiapin – nur 13 Tage nach
Patentablauf des Erstanbieterpräparates Seroquel® – ausgeschrieben.
Hierzu erklärt Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika:
„Der Wettbewerb im Generikamarkt entsteht wie in anderen Märkten
dadurch, dass Unternehmen sich mit ihren Produkten am Markt
etablieren können. Dafür braucht es vor allem Unternehmen, die bereit
sind ins Risiko zu gehen und es braucht Zeit, bis sich der Wettbewerb
entwickelt.
Es ist daher völlig unverständlich, warum die Knappschaft ganze 13
Tage nach dem Patentablauf des umsatzstarken Erstanbieterpräparates
Seroquel® diesen Wirkstoff ausschreibt. Das alleinige Zielen auf
kurzfristige Einsparungen zeugt von kurzsichtigem Handeln der
Knappschaft“.
Mit langfristigen Folgen: Denn alle Unternehmen, die nicht
innerhalb kürzester Zeit auf dem Markt sind, haben nach der Erteilung
eines exklusiven Zuschlags keine Chance mehr auf Teilhabe am
Wettbewerb. Die Knappschaft wäre daher gut beraten, Quetiapin aus dem
aktuellen Ausschreibungsverfahren zurückzuziehen und zumindest so
lange zu warten, bis sich intensiver Generikawettbewerb entwickelt
hat – von dem dann alle Krankenkassen und das Gesundheitssystem
profitieren würden.
„Wir wissen, dass Rabattverträge nicht zu mehr Wettbewerb führen.
Wettbewerb findet aber ohne Rabattverträge statt“, so Bretthauer. Das
zeigt das aktuelle Beispiel von Olanzapin. Nur sieben Monate nach
Ende des Patentschutzes sind Generika bereits über 80 % günstiger als
das Erstanbieterpräparat Zyprexa®. „Wenn die Kassen von dieser
Entwicklung profitieren wollen, müssen sie dem Wettbewerb eine Chance
geben“, so Bretthauer abschließend.
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Bork Bretthauer, Geschäftsführer, Tel.: (030) 81 61 60 9-0,
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