In diesen Tagen haben die Praxiswochen 2011 im CJD Jugenddorf Offenburg begonnen. Im Vergleich zum Vorgänger „Praxistage“ hat sich die Projektdauer nahezu verdoppelt. Zudem sind erstmals alle Förderschulen des Ortenaukreises vertreten: So haben bei diesem ersten von insgesamt zwei einwöchigen Modulen 132 Achtklässler die Möglichkeit, fünf unterschiedliche Berufsfelder eigener Wahl kennen zu lernen. Ziel ist es wieder, die Schüler bei der Berufswegewahl optimal zu unterstützen. Die Praxiswochen 2011 werden vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium kofinanziert.
„Förderschüler sind bei der Berufswahl deutlich mehr gefordert“, erklärt Oliver Pitz, technischer Lehrer an der Sonderberufsfachschule im CJD Jugenddorf Offenburg und Mit-Organisator der Praxiswochen: „Die meisten haben kaum Vorstellungen vom Berufsleben, müssen noch an sich arbeiten und können daher nach dem Schulabschluss in der Regel nicht direkt in ein Ausbildungsverhältnis überwechseln.“
Bei den Praxiswochen gilt hingegen: erst Erfahren und Erproben, dann Entscheiden! Die 132 beteiligten Schüler besuchen derzeit die 8. Klasse an Ortenauer Förderschulen und stehen somit kurz vor der Berufswahl. Im CJD Jugenddorf Offenburg haben sie jetzt eine Woche lang die Möglichkeit, jeden Tag ein neues Berufsfeld aus unterschiedlichen Bereichen wie Technik, Ernährung, Gartenbau oder Wirtschaft zu erleben. Dabei bearbeiten die Jugendlichen typische Aufgabenstellungen im gewählten Berufsfeld.
Erfahrene Lehrkräfte begleiten und beobachten die Schüler während der Maßnahme. Die Erkenntnisse aus Beobachtung und die Selbsteinschätzung der Jugendlichen werden anschließend miteinander besprochen. Diese Nachbereitung dient als Weichenstellung für die Laufbahn der Schüler.
Für eine weitere Praxiswoche können die Jugendliche gezielt drei Berufsfelder in die engere Wahl nehmen. Im November 2011 haben sie dann die Möglichkeit, pro gewählten Bereich jeweils anderthalb Tage Praxisluft zu schnuppern.
In den vergangenen Jahren wurden Praxistage bereits in ähnlicher Form im CJD Jugenddorf Offenburg durchgeführt. „Aufgrund der positiven Erfahrungen findet das Projekt in diesem Jahr erstmals in erweiterter Form statt“, erklärt Oliver Pitz. Dies bringt zahlreiche Vorteile, wie Oliver Pitz weiter betont. So können die Jugendlichen durch die nahezu verdoppelte Projektdauer und die Aufteilung in zwei einwöchige Module viel nachhaltigere Erfahrungen sammeln. Außerdem werden die Schülergruppen gesondert betreut. Sie müssen nicht im betrieblichen Alltag „mitlaufen“, sondern können sich intensiv den gestellten Aufgaben und Anforderungen widmen.
Die Praxiswochen 2011 finden im Rahmen der Berufsorientierung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) statt und werden kofinanziert aus Mitteln des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg. Unterstützt wird das Projekt auch vom Staatlichen Schulamt Offenburg.