VDZ und Grossoverband erläutern ihre Standpunkte zu
Grundsatzfragen und stellen neue gemeinsame Projekte für die
Marktbearbeitung vor
Auf dem heutigen VDZ-Grosso-Vertriebsforum 2010 in Baden-Baden
erklärten Torsten Brandt, Sprecher des VDZ-Arbeitskreises Pressemarkt
Vertrieb (PMV), und Frank Nolte, 1. Vorsitzender des
Grosso-Verbandes, in der gegenwärtigen Auseinandersetzung über
Grundsatzfragen verstärkt miteinander sprechen zu wollen. Es müsse
deutlich werden, dass es dabei um wirtschaftliche Fragen und nicht um
die des Systems gehe, zu dem laut VDZ-Vertreter Brandt alle Verlage
stünden.
„Wir sind davon überzeugt, dass die Gemeinsame Erklärung aus dem
Jahr 2004 eine vernünftige Basis ist, auch für die künftige
Zusammenarbeit. Wir wollen keine Aufweichung und wir brauchen keine
Veränderung“, so Torsten Brandt.
Die Verlage, so Brandt, seien aber gezwungen, in allen Bereichen,
Kostenreduzierungen bei mindestens gleichbleibender Leistung zu
erreichen, davon seien die Vertriebspartner nicht ausgenommen. Die
Verlagshäuser befänden sich inmitten eines dramatischen
Strukturwandels verbunden mit Umsatzrückgängen im Kerngeschäft.
„Kündigungen müssen möglich sein, dürfen aber nicht zu einer
Schwächung des neutralen Grosso-Systems führen. Sie sind eingebettet
sind in das klare Bekenntnis zum Systemerhalt und zur Gemeinsamen
Erklärung“, so der VDZ-Vertreter.
Dass die Grossounternehmer eigenverantwortlich ihre Strukturreform
vorantreiben und ihre Zukunft gestalten wollen, sei anzuerkennen. Die
Verlage müssten aber als Träger des wirtschaftlichen Absatzrisikos
ein erhebliches Mitgestaltungsrecht behalten. Ferner sprach Brandt
das Thema des verlagsbeteiligten Grosso an, dessen Neutralität durch
das Bundeskartellamt vor Kurzem erst bestätigt worden sei. Gleichwohl
bestünde keine Absicht der Verlage, ihren unternehmerischen Einfluss
auf Grosso-Aktivitäten auszudehnen, „insbesondere, weil wir dies
zwischen den Verbänden so vereinbart haben“, erklärte Brandt.
Grosso-Vorsitzender Frank Nolte legte anschließend – wie zuvor
Torsten Brandt – die strittigen Themen wie Kündigungsgründe,
Fusionsregeln und Verlagsbeteiligungen an Grossisten aus seiner Sicht
dar. Er appellierte an die Beteiligten, die offenen Fragen in einer
angemessenen Form zu lösen, wie es in den vergangenen 60 Jahren der
erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Verlagen und Pressegrossisten
immer möglich gewesen sei.
Auf dem Vertriebsforum ging es vor allem aber auch darum, die
Früchte der gemeinsamen Projekte vor über 500 Gästen aus
Grosso-Unternehmen, Nationalvertriebsunternehmen und Verlagen zu
präsentieren. Brandt und Nolte lobten die tägliche, enge,
vertrauensvolle Zusammenarbeit. Dazu gehört insbesondere das KVM –
das Koordinierte Vertriebs- Marketing. Hierzu präsentierten Robert
Herpold, Sprecher der Projektgruppe KVM des Bundesverbandes
Presse-Grosso und Spiegel-Vertriebschef Thomas Hass die zwischen VDZ
und Gross-Verbandes erarbeiteten Aktualisierungen des Branchenwerkes
für die Vertriebsarbeit. Dr. Olaf Conrad, Geschäftsführer Deutscher
Pressevertrieb (DPV), Sprecher der VDZ-Projektgruppe Data Warehouse,
und Grosso-Vorstandsmitglied Wolfgang Penders stellten das neue
Presse Data Warehouse und seine Funktionalitäten vor. Des Weiteren
haben VDZ und Grosso Verband in den vergangenen Monaten
Detailabstimmungen zu einer besseren Darstellung der
Einzelhandelsstruktur (EHASTRA) vorgenommen, die von Claudius
Rafflenbeul-Schaub, Sprecher der Projektgruppe EHASTRA, und
Lars-Henning Patzke, Geschäftsführer der DPV Network-GmbH und
Sprecher der VDZ-Projektgruppe Vertriebsmarktforschung, vorgestellt
wurden.
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Peter Klotzki
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