Pilotstudieüber Asylsuchende in Bayern / Männle: „Beitrag zur Versachlichung der Debatte“

Migrationsmotive, Einstellungen und Erwartungen
von Asylsuchenden in Bayern hat ein Forscherteam der OTH Regensburg
im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung untersucht. 750 Asylsuchende
wurden befragt. Erste Ergebnisse liegen Ende November vor.

Die Studie soll Aufschluss geben, wer die Asylsuchenden sind, die
2015 nach Bayern kamen, und wie deren Integration gelingen kann? Um
entsprechende Informationen zu erhalten und Handlungsempfehlungen
erarbeiten zu können, hat die Hanns-Seidel-Stiftung ein Forscherteam
der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg)
unter Leitung von Prof. Dr. Sonja Haug mit einer Pilotstudie
beauftragt. Befragt wurden Asylsuchende aus Syrien, Eritrea,
Afghanistan und dem Irak, die 2015 nach Bayern gekommen sind. Die
Pilotstudie wurde in Nürnberg und im Landkreis Ebersberg
durchgeführt. Unterstützt wurden die Befragungen in den Sprachen
Arabisch, Kurdisch, Paschtu, Farsi und Tigrinya durch neun
Dolmetscher.

Das Forschungsprojekt läuft bis Februar 2017. Es basiert auf drei
Teilstudien, die gemeinsam mit dem Projekt-Team der
Hanns-Seidel-Stiftung erarbeitet wurden. Im Rahmen einer
standardisierten Befragung beantworteten rund 750 Asylsuchende Fragen
zu Themen wie Familie, Bildung und Arbeit sowie zu ihren
Migrationserfahrungen, Einstellungen, Werten und Zukunftserwartungen.
Zwölf weitere Asylbewerber wurden in leitfadengestützten
persönlich-mündlichen Interviews noch tiefergehend zu ihrer
Migrationsbiographie, ihren Werten und Zielen befragt. Zusätzlich
wurde in einer qualitativen Teilstudie die Perspektive von zwölf
Experten, die mit der Verteilung, Unterbringung, Versorgung und
Integration von Asylsuchenden betraut sind, erfasst.

Die Studie soll Aufschluss über die Migrationswege, Erfahrungen,
Einstellungen, Werte und Zukunftspläne von Asylsuchenden aus Syrien,
Eritrea, Afghanistan und dem Irak in Bayern geben. Neben
Informationen zu Bildung und Berufserfahrung wurden auch Fragen zu
Geschlechterrollen und Religiosität beantwortet. „Mit unseren
wissenschaftlichen Erkenntnissen wollen wir zu einer Versachlichung
der Debatte beitragen und weitere Impulse für eine gelingende
Integration geben“, erklärt die Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung
Prof. Ursula Männle.

Erste Zwischenergebnisse wird die Hanns-Seidel-Stiftung zusammen
mit Prof. Dr. Sonja Haug und ihrem Forscherteam am 28. November 2016
in München präsentieren. Mitte 2017 werden alle Studienergebnisse
gemeinsam veröffentlicht.

Pressekontakt:
Hubertus Klingsbögl, Tel. +49 (0)89 1258 262, presse@hss.de

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