phoenix Mein Ausland spezial: Erstausstrahlung: Terror in Chile? – Der Staat, die Mapuche und der Kampf um Boden – Dienstag, 16. Januar 2018, 18 Uhr

Am 17. Januar 2018 wird Papst Franziskus nach Temuco
in Chile reisen – in die Region Araukanien, die als Chiles
Konfliktzone in die Schlagzeilen geraten ist. Araukanien ist das
angestammte Gebiet der Mapuche, der Ureinwohner Chiles. Sie hatten
sich vor circa 500 Jahren erfolgreich gegen die spanischen Eroberer
gewehrt. Doch nach der chilenischen Staatsgründung im 19. Jahrhundert
wurden die Mapuche mit Gewalt zurückgedrängt. Seitdem leben die circa
eine Million chilenischen Ureinwohner verarmt am Rande der
Gesellschaft – auch weil sie während der Diktatur Pinochets
marginalisiert wurden.

In den 90ern begann Chile mit einem Mapuche-Gesetz den Prozess der
Land-Rückgabe. Doch die Besitzer, viele davon ehemalige europäische
Auswanderer, wehrten sich gegen den Verlust ihrer Ackerflächen. Damit
begann ein Konflikt, der bis heute andauert und immer brutaler wird.
2013 machte der Tod des Ehepaares Luchsinger/McKay Schlagzeilen. Das
Haus der aus der Schweiz stammenden Chilenen brannte ab. Die
Landwirte kamen dabei ums Leben. Der Kampf der Mapuche ist auch ein
Kulturkampf um die Frage, wie der Boden genutzt werden sollte. Die
Mapuche kritisieren den Einsatz von Pestiziden,
Wachstumsbeschleunigern, Gensaatgut und die überall sichtbare
Monokultur wie den Eukalyptus-Baum, der als schnell wachsender
Rohstoff für die Papierproduktion gebraucht wird. Außerdem
protestieren die Ureinwohner gegen Wasserkraftwerke, die Flüsse
stauen. Das helfe zwar der chilenischen Wirtschaft, aber zerstöre das
Land ihrer Vorfahren.

Film von Matthias Ebert, phoenix 2017

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