Die Shoah (hebräisch „Unheil“ oder „große Katastrophe“) war ein historisch einzigartiges Verbrechen. Dieser Tatsache können wir nur dann gerecht werden, wenn wir bereit sind, das Besondere und das Allgemeine dieses Verbrechens nicht gegeneinander auszuspielen.
Zur allgemeinen Ebene gehören die Vernichtung des Subjekts, die totale Verdrängung der individuellen Lebenskraft und damit der menschlichen Empfindungsfähigkeit, die rationale Verwaltung des Unheils.
Unter Berücksichtigung dieser Elemente ist es durchaus berechtigt, Vergleiche zwischen der Shoah und der Postmoderne aufzustellen.
Die Postmoderne hat immer wieder und vollmundig das „Ende des Subjekts“ angekündigt und auch versucht, die ausschließliche „Machbarkeit von Geschichte“ ohne Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten der Lebenskraft zu vertreten. Dass die Zerstörung in der Postmoderne zu einer Selbstzerstörung der Täter wird, bedeutet noch keine „Reflexion“!
Es ist notwendig, sich mit Behauptungen über das „Ende des Subjekts“ oder das „Ende der Geschichte“ auseinander zu setzen bzw. zu fragen, wer heute ein Interesse daran hat, sogar das „Ende der Menschheit“ herbeizuführen. Die Revitalisierung der Postmoderne und ihrer toten Begriffsfassaden ist dringend vonnöten. Pal Dragos hat in diesem Zusammenhang eine Metamorphose des Subjektbegriffs angeregt. Eine phänomenologische Betrachtung unter Berücksichtung der historischen und strukturellen Dimension des Unheils könnte sowohl der Besonderheit als auch dem Allgemeinen der Shoah gerecht werden. Das ist die Aufgabe eines lebendigen Subjekts.
Der Autor schrieb: „Peter Sloterdijks religiöse Verstellungen aus der Sicht des Urchristentums“, Norderstedt, 2008
www.wachstumstrend.de
Zum Thema des lebendigen Subjekts siehe auch: Pal Dragos: „Die Zukunft der Homöopathie II – Die Metamorphose des Subjekts“, Norderstedt, 2008
Kostenfreie Leseproben: www.pal-dragos.de