+++ Anmoderation +++
In Europa gelten skandinavische Manager als besonders tüchtig. Das
ist eine Frage der Ausbildung, aber auch der öffentlichen Diskussion
über Manager, sagt August-Wilhelm Scheer, Präsident des Verbands
Bitkom. Wenn in Deutschland von Managern die Rede ist, dann oft nur
in schlechten Schlagzeilen über hohe Abfindungen. Das müsse sich
ändern, sagt Scheer. Es müsse aber auch darüber diskutiert werden,
wie die Manager von morgen ausgebildet werden sollen. Artur
Fischer-Meny:
+++ Beitrag mit O-Tönen +++
Dass Manager – und zwar gute! – hier in Deutschland gebraucht
werden, davon ist August-Wilhelm Scheer überzeugt:
„Management ist der Beruf, Ergebnisse zu erzielen.“
Und das gilt nicht nur für die Wirtschaft:
„… um hier unseren Wohlstand zu halten und auch in der Welt, in
der Wirtschaft erfolgreich zu sein. Wir haben auch
Manageranforderungen zur Steuerung von Universitäten, von Schulen,
von Krankenhäusern. Also, es geht immer darum, komplexe
Organisationen zielgerichtet zu steuern. Denn ein neues
Gesundheitssystem und unsere Energieversorgung kriegen wir nicht,
indem es vom Himmel fällt, wir kriegen auch kein neues Bildungssystem
einfach nur so, sondern wir brauchen immer Menschen, die in der Lage
sind, Ziele zu verfolgen.“
… und auch komplexe Projekte umzusetzen. August-Wilhelm Scheer
muss es wissen. 1984 hat er selbst ein Unternehmen gegründet, war
schon Institutsdirektor, Geschäftsführer, saß und sitzt in
Aufsichtsräten und hat ein Buch über Manager geschrieben, mit dem
Titel „Spiele der Manager“. Darin stellt er auch die Frage, was einen
guten Manager ausmacht. Es mag überraschen, aber nach allem, was
Scheer inzwischen selbst an Erfahrungen gesammelt hat, findet er:
„… dass die Persönlichkeitsmerkmale viel entscheidender sind als
die fachlichen Kenntnisse.“
Ein Manager soll loyal sein gegenüber Mitarbeitern und dem Staat,
sich an die Gesetze halten, er muss Eigeninitiative zeigen und immer
innovativ sein. Und Scheers Branche, die IT-Wirtschaft, geht bei der
Förderung vielversprechender Nachwuchs-Manager mit gutem Beispiel
voran:
„Das heißt, wir haben ein Coaching-Programm aufgesetzt, wo wir
jungen Nachwuchsmanagern aus Mitgliedsunternehmen unseres Verbandes
hier Hilfestellung geben bei ihrer weiteren Karriereplanung.“
Der Bitkom, so der Name des Verbandes, hat den Bitkom Management
Club gegründet. Sein Ziel ist es, junge Führungskräfte in der ITK-
Wirtschaft zu fördern. Zwei Jahre lang begleitet ein Mentor, also
Ratgeber, die Nachwuchsmanager. Und hier geht es eben nicht nur um
fachliche Kompetenz, sondern um die Persönlichkeitsentwicklung der
Manager von morgen. Da hilft manchmal ein Blick nach vorgestern. Denn
auch der König und Eroberer Alexander der Große war in gewisser Weise
Manager:
„Alexander der Große hat 100.000 Menschen bewogen, ihm zu folgen
bis nach Afghanistan, um das Ende der Welt zu entdecken.“
Motivieren können ist aber nur eine Seite der Manager. Sie müssen
den Spagat schaffen zwischen Teamplay und Konkurrenzdenken, ihre Züge
planen wie Schachspieler – aber auch sozial kompetent sein.
„Die bezeichne ich so als Brandt-Manager in Anlehnung an den
Friedensnobelpreisträger Willy Brandt, die also Vertrauen
ausstrahlen. Wir brauchen James-Bond-Manager, die in
Sanierungssituationen auch sehr stark durchgreifen können, die mobil
sind. Wir brauchen Daniel-Düsentrieb-Manager, um ständig neue Ideen
zu erzeugen, innovativ zu bleiben.“
Einiges davon können derzeit die Skandinavier offenbar besser.
Noch.
„Aber ich glaube nicht, dass das ein genetisches Problem ist,
sondern es ist die Frage der Ausbildung und auch der Wertediskussion:
Welche Manager wollen wir haben.“
Und hier könnte nicht nur August Wilhelm Scheers Buch „Die Spiele
der Manager“ einen Beitrag leisten, sondern auch die zielgerichtete
Förderung der Macher von morgen. In Zeiten des Fachkräftemangels ist
das in der Hightech-Branche ein zentrales Thema.
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Christian Spahr
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