Optimismus und hohes Traubengeld bei Weingärtner Dürrenzimmern-Stockheim e. G. – Ausbau des Mittel- und Premiumsegments machten sich bezahlt

Optimismus und hohes Traubengeld bei Weingärtner Dürrenzimmern-Stockheim e. G. – Ausbau des Mittel- und Premiumsegments machten sich bezahlt
Führungsriege der Weingärtner Dürrenzimmern-Stockheim (Bild: Weingärtner Dürrenzimmern-Stockheim)
 

Geschäftsjahr 2011/2012
Das Geschäftsjahr 2011/2012 verlief bei der Württemberg Weingärtnergenossenschaft Dürrenzimmern-Stockheim e. G. besser als ursprünglich erwartet. Ausschlaggebend für das zufriedenstellende Ergebnis im vergangenen Geschäftsjahr waren eine strategisch durchdachte Vertriebspolitik und neue Alternativprodukte zu Weißwein. Trotz eines um 15 Prozent reduzierten Weinbestandes, gemessen an der Menge des Vorjahres, wurde zum Bilanzstichtag am 31.08.2012 nur ein geringes Umsatzminus im Verhältnis zum Vorjahresergebnis verzeichnet.
Frostschäden im Frühjahr 2011 führten zu einer verminderten Traubenanlieferung im Herbst, doch lag die Menge 10,7 Prozent über der von 2010. Im vorherigen Jahrgang konnte ebenfalls nur eine unter dem Durchschnittsertrag liegende Erntemenge eingebracht werden, bedingt durch zu feuchte Witterung.

Alternativprodukte und verstärkter Vertrieb führen im Fachhandel zu Mehrumsatz
Grundsätzlich war der Geschäftsverlauf 2011/2012 wie im Vorjahr geprägt von fehlenden Weißweinbeständen. Nahezu alle Kundengruppen reagierten vorerst negativ auf die Sortimentslücken im Weißweinbereich. Die drohenden Umsatzeinbrüche konnten im Unternehmen bedingt amortisiert werden durch das Anbieten von weiß gekelterten Alternativprodukten aus roten Rebsorten, wie zum Beispiel Clarus, Blanc de Noir und Rosé.
Dank der Verstärkung im Außendienst verbuchte die Weingärtner Dürrenzimmern-Stockheim e. G. trotz der Weißweinknappheit sogar ein Plus von 0,2 Prozent für die Kundengruppe Fachhandel. Bei allen anderen Kundengruppen verlor der Betrieb jedoch Umsatzanteile.

Gestiegener Erlös pro Liter
Ein wesentlicher und positiver Punkt in der Gesamtbetrachtung des vergangenen Geschäftsjahres ist der gestiegene Durchschnittserlös pro Liter. Hierin bestätigt sich die auf Qualität setzende Strategie der Zabergäuer Genossenschaft. „Im Flaschenweingeschäft konnte der Durchschnittserlös um 12 Cent Nettoumsatz pro verkaufte Flasche erhöht werden. Dies wurde überwiegend mit der erfolgreichen Vermarktung der Segmente Klosterhof, Cellarius und Divinus erreicht,“ berichtet Matthias Göhring, Geschäftsführer der Weingärtner Dürrenzimmern-Stockheim e. G.. „Die Gesamtumsatzentwicklung im Flaschenweingeschäft zeigte sich in der Weingärtnergenossenschaft zwar leicht rückläufig, doch wäre ausreichend Weißwein zur Verfügung gestanden, hätte sicherlich ein Umsatzplus von etwa einem Prozent am Geschäftsjahresende zu Buche gestanden,“ versichert Matthias Göhring.

Hohe Auszahlungen und erfolgreiche Strategie
Zuversichtlich ist der Vorstandsvorsitzende Matthias Schilling, dass die Verkaufserlöse stabilisiert und sogar gesteigert werden können. Dies würde eine weiterhin gute Auszahlungsleistung an die Wengerter garantieren. „Mit rund 15.000 Euro brutto pro Hektar liegen wir bei den jetzigen Auszahlungen auf einem in Württemberg deutlich überdurchschnittlichen Niveau,“ berichtet Matthias Göhring. Bei der Strategie setze man deshalb weiterhin auf „Qualität und hohe Erlöse.“ Das Mittel- und Premiumsegment werde weiter ausgebaut, ebenso die Hauptzielgruppen Fachhandel und Gastronomie. „Die derzeitige Sortenpolitik bleibt weitestgehend unverändert. Internationale Rebsorten wie Cabernet Sauvignon und Merlot sollen weiter ausgedehnt werden, die heimischen Klassiker dürfen aber nicht in Vergessenheit geraten,“ erläutert Matthias Göhring. Mit 60 Hektar bildet die Rebsorte Lemberger die größte Fläche, gefolgt von 42 Hektar Riesling und 38 Hektar Trollinger.

Ausblick für das Geschäftsjahr 2012/2013
Starke Wettereinflüsse prägten die letzten vier Jahre im Weinbau in Württemberg. Hagelschlag, Sonnenbrand, Mehltaubefall, Frost und zunehmende Trockenheit machten auch vor den Weinbauflächen der Mitglieder der Weingärtner Dürrenzimmern-Stockheim e. G. nicht halt. Die problemlose Ernte des Jahrgangs 2012 ließ alle aufhoffen. Die eingebrachte Traubenqualität war überdurchschnittlich hoch und kam an den herausragenden Jahrgang 2009 heran. Mit 2,12 Millionen Litern lag das Mengenergebnis zwar etwas unter dem von 2009 (2,18 Millionen Liter), doch mit durchschnittlich 121 Kilogramm pro Ar auf der 215 Hektar großen genutzten Ertragsfläche könne man in 2012 sehr zufrieden sein, betonte Matthias Schilling. Gegenüber einem „normalen Herbst“ mit 140 Kilogramm pro Ar führten die letzten vier reduzierten Ertragsjahre allerdings dazu, dass der Offenweinbestand deutlich zurückging und es demzufolge zu einigen Versorgungslücken kam, besonders bei den Weißweinen.
„Im Geschäftsjahr 2012/2013 liegt der Betrieb derzeit mit einem Umsatzplus von 6,9 Prozent über den geplanten Zahlen, was unter anderem auf den erfolgreichen Ausbau des Mittel- und Premiumsegments zurückzuführen ist, unterstrich Matthias Göhring den Erfolg.

Weitere Informationen unter:
http://www.wg-duerrenzimmern.de