Ohoven: Unternehmen investieren und stellen zusätzlich ein – klares Ja zum Euro

Berlin – „Der Mittelstand sorgt 2013 für Wachstum und Beschäftigung in unserem Land. Allerdings wirkt sich die Krise in der Eurozone dämpfend auf das Wachstum aus. Die große Mehrheit der Mittelständler erwartet eine Stagnation, bewahrt sich aber ihre optimistische Grundhaltung. Ich warne die Bundesregierung vor einem Dreh an der Steuerschraube zur Finanzierung von Wahlkampfgeschenken.“ Dies erklärte der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, bei der Vorstellung der Ergebnisse einer topaktuellen Unternehmerumfrage bei der Bundespressekonferenz in Berlin.

Der unternehmerische Mittelstand in Deutschland startet mit verhaltenem Optimismus in das neue Jahr. Gut 28 Prozent der Klein- und Mittelbetriebe erwarten, dass sich ihre Geschäftslage im ersten Halbjahr 2013 verbessern wird, knapp 53 Prozent rechnen mit einer gleichbleibend guten Geschäftslage. Rund 27 Prozent wollen das Investitionsvolumen im Gesamtjahr 2013 erhöhen, knapp 45 Prozent der Mittelständler wollen genauso viel investieren wie im Jahr 2012.

„Der Mittelstand fungiert auch 2013 wieder verlässlich als Jobmotor“, so Ohoven. Laut Umfrage plant etwa ein Drittel (32,1 Prozent) der Unternehmen, im nächsten Jahr zusätzliche Mitarbeiter einzustellen. Weit mehr als die Hälfte (58,5 Prozent) will die Mitarbeiterzahl halten. Sehr positiv wird die aktuelle Finanzierungssituation bewertet: Etwas über 81 Prozent der Mittelständler vergeben dafür die Schulnoten befriedigend, gut oder sehr gut.

Als „Bekenntnis zu Europa“ würdigte Mittelstandspräsident Ohoven das überdeutliche Ja der Unternehmer zur Gemeinschaftswährung: Über 88 Prozent votieren dafür, dass Deutschland den Euro behält. Allerdings  lehnt jeder zweite Unternehmer den Verbleib aller heutigen Mitgliedsländer in der Euro-Zone ab. Überaus kritisch (87,4 Prozent) wird auch die Haftung Deutschlands für die Schulden anderer Euro-Länder gesehen.

Von der Bundesregierung forderte Ohoven vor allem Planungssicherheit für die Millionen Klein- und Mittelbetriebe ein. Ein Beispiel sei die Energiepolitik. „Durch ihren Kurswechsel hat die Bundesregierung an Vertrauen bei den Unternehmern eingebüßt.“ Knapp 58 Prozent der Mittelständler bewerteten die Umsetzung der Energiewende mit den Schulnoten ausreichend, mangelhaft oder sogar ungenügend.

Dennoch genießt die schwarz-gelbe Regierungskoalition breite Zustimmung im Mittelstand. Bei der Frage, welche Partei die mittelstandsfreundlichste Politik mache, entfielen auf CDU/CSU und FDP gut 70 Prozent. Die SPD erreichte nur 10,4 Prozent, die Grünen kamen auf knapp sieben Prozent. Die Unternehmer seien erschreckt, so Ohoven, über die SPD-Pläne zu Steuererhöhungen auf breiter Front.