Ohoven: E-Bilanz taugt bestenfalls zum Papier sparen

Berlin – Zur Zusage der Finanzverwaltung über die elektronische Bilanz, die vorsieht, dass alle Unternehmen ab 2014 Ihre Jahresabschlüsse auf elektronischem Wege übermitteln müssen, erklärt der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) und des europäischen Mittelstands-Dachverbands (CEA-PME), Mario Ohoven: „Wir begrüßen die Entscheidung von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, dass die versprochenen Erleichterungen bei der E-Bilanz dauerhaft gelten sollen. Insbesondere die sogenannten Auffangpositionen stellen eine Erleichterung dar, ebenso der Umstand, dass nun nur noch die Felder ausgefüllt werden müssen, die das Unternehmen tatsächlich betreffen.
Die viel gepriesenen Informationen, mit der die Steuerverwaltung gerade Klein- und Mittelbetrieben den Einstieg in die E-Bilanz erleichtern will, sehe ich hingegen als selbstverständlich an.
Einige wichtige Fragen bleiben offen. So etwa wird zu akzidentiellen Bilanzen, die nur bei Bedarf aufgestellt werden müssen, deren Bearbeitung als E-Bilanz den Steuerberater aber vor ernste Probleme stellen kann, nichts gesagt.
Am Ende stellt sich immer noch die grundsätzliche Frage nach dem eigentlichen Sinn der E-Bilanz. Was uns als Maßnahme zur Entbürokratisierung angeboten wird, bringt den Unternehmen zur Zeit nichts, außer etwas weniger Papierverbrauch. Selbst die Finanzverwaltung hat bestenfalls unausgereifte Vorstellungen davon, was sie selbst von der Einführung der E-Bilanz erwartet. Die Software funktioniert vielerorts nicht reibungslos, und die ganze aufwendigen Probierphase geht zu Lasten der Unternehmen.“