Offshore-Wind-Branchenverband WAB fordert Offshore-Ausbauvertrag / Sieben Punkte Programm zur Beschleunigung des Offshore-Ausbaus

Der Offshore-Wind-Branchenverband WAB stellt
heute sein sieben Punkte-Programm zur Beschleunigung des
Offshore-Wind-Ausbaus vor. Die Branchenvertreter fordern vor allem
stabile Rahmenbedingungen für Investoren und eine verbesserte
Finanzierung sowie einen beschleunigten Netzausbau. Die Forderungen
sollen in einem Offshore-Branchenvertrag zwischen der Politik und der
Offshore-Windbranche fixiert werden.

„Die Branche erwartet von der Politik stabile Rahmenbedingungen
unter denen sich der Ausbau der Offshore-Windenergie auch rentiert.“,
sagt Ronny Meyer, Geschäftsführer des Branchenverbandes WAB. „Wir
brauchen daher eine Vergütung von 15 ct/kWh und den Wegfall der
Befristung des Netzanbindungsanspruchs, wie er auch für
konventionelle Kraftwerke gilt.“, so Meyer weiter. Die finanziellen
Bedingungen für Offshore-Wind sind in Großbritannien derzeit besser
als in Deutschland. Der Verband befürchtet daher, dass Großbritannien
einen großen Teil des nötigen Investitionskapitals binden wird. Fixe
Vergütungssätze für den Offshore-Strom wie sie das Erneuerbare
Energien Gesetz (EEG) bietet, geben den Investoren zwar Sicherheit,
dennoch bleibt die Offshore-Windenergie für Investoren und Betreiber
in den Anfangsjahren ein risikoreiches Geschäft. Dieses Risiko wird
nach Branchenangaben derzeit nicht oder nur unzureichend durch die zu
erwartenden Renditen widergespiegelt. Dies wirkt sich nach
Branchenumfragen derzeit als Investitionshemmnis aus.

„Damit der geplante Ausbau der Offshore-Windenergie von 10
Gigawatt (GW) bis 2020 beschleunigt werden kann, müssen sich die
Bedingungen für die Finanzierung verbessern.“, so Meyer weiter.
Hinter dem Ausbau der Offshore-Windenergie bis 2020 verbirgt sich ein
Investitionsvolumen von bis zu 30 Milliarden Euro in Deutschland.
Eine Summe, die von Stromversorgern, Banken und Privatinvestoren
aufgebracht werden muss. Aufgrund der Risikostruktur sind derzeit
aber nur wenige Banken bereit, Offshore-Windparkprojekte zu
finanzieren. „Derzeit herrscht kein Wettbewerb unter den Banken nach
Finanzierung der Projekte, sondern ein Wettbewerb der Projekte nach
Finanzierung.“, so Meyer. Die Bundesregierung hat daher in ihrem
Energiekonzept ein Sonderprogramm „Offshore Windenergie“ der
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit einem Volumen von insgesamt
5 Mrd. EUR zu Marktzinsen angekündigt. „Die Branche wartet auf das
KfW-Programm. Es muss endlich umgesetzt werden.“, fordert Meyer. Der
Verband fordert zudem, dass das geplante KfW-Programm auch den
Stadtwerken offen steht. „Es ist jetzt schon klar, dass das
vorgesehene KfW-Programm aufgestockt werden muss.“, so Meyer.

Das Branchenpapier sieht zudem weitere Hindernisse im Netzausbau,
im Ausbau der Hafeninfrastruktur und bei der Schiffsfinanzierung.
„Die Dauer des Genehmigungsverfahren beim Netzausbau muss verringert
und die Netzplanung des Übertragungsnetzes muss in Zukunft Aufgabe
des Bundes sein.“, sagt Meyer. Hierzu schlägt der Branchenverband
vor, dass ein Bundesnetzplan von einer Bundesbehörde erstellt wird
und dieser dann zukünftig das Raumordnungsverfahren der Länder
ersetzt. Um die Errichtung von rund 2.500 Anlagen in der deutschen
Nord- und Ostsee bis 2020 nicht weiter zu verzögern, fordert der
Branchenverband, dass der Ausbau der Hafeninfrastruktur zügig voran
getrieben wird.

„Investoren und Betreiber brauchen stabile Rahmenbedingungen. Wir
wollen unsere Forderungen daher in einen Branchenvertrag zwischen der
Offshore-Windbranche und der Bundesregierung einbringen.“, so Meyer
abschließend.

Die Windenergie-Agentur WAB ist das führende Unternehmensnetzwerk
für Windenergie in der Nordwest-Region und bundesweiter
Ansprechpartner für die Offshore-Windenergiebranche in Deutschland.
Dem Verein gehören mehr als 300 Unternehmen und Institute aus allen
Bereichen der Windenergieindustrie, der maritimen Industrie sowie der
Forschung an.

Pressekontakt:
Ronny Meyer, Geschäftsführer der WAB, Email: ronny.meyer@wab.net,
Tel.: 0173-7946082, Barkhausenstraße 2, 27568 Bremerhaven. Internet:
www.wab.net