Um zum einen ungeplanten Stillstandszeiten entgegen zu steuern und zum anderen latente Kapazitätsreserven in den Produktionsprozessen aufzuspüren, hat hameln pharma den Softwareanbieter FASTEC damit beauftragt, eine innovative OEE-/MES*-Implementierung zu realisieren. Mit Hilfe dieser IT-Lösung werden signifikante Einflussfaktoren, die auf die Effizienz der Produktionsmaschinen einwirken, identifiziert.
Klarheit schon im Vorfeld
Zum Einstieg in die automatische Datenerfassung und um schnell praktische Erfahrungen zu sammeln, wurde das von FASTEC entwickelte OEE-Messgerät easyOEE zur Produktivitätsanalyse von Maschinen eingesetzt. Schon in der ersten Phase konnte, aufgrund der mit dem Produktivitätsmessgerät gewonnenen Erkenntnissen, das Anforderungsprofil für ein MES-System wesentlich konkretisiert werden. In der zweiten Phase wurde ein Testrechner für intensive Testläufe installiert. Die dadurch gesammelten Erkenntnisse flossen ebenfalls in das gemeinsam erstellte Lastenheft für das MES-System ein.
Einführung des MES-Systems
„Die MES-Einführung war aufgrund des strategischen Vorgehens völlig unproblematisch, so dass uns das System schon nach knapp 3 Monaten zur Verfügung stand“, berichtet Kai-Uwe Harms, Leiter Fertigung Verpackungstechnik und optische Kontrolle im Hause hameln pharma, und ergänzt: „In der Tat haben wir eine völlig neue Einschätzung unserer Maschinenperformance erhalten. Bislang gingen wir bei unseren Planungsansätzen von den Herstellerdaten aus. Doch das konkrete Prozessgeschehen führte teilweise zu erheblichen Abweichungen.“
MES-System zeigt den Weg
Das MES-System FASTEC 4 PRO ist auf die permanente Optimierung der Produktivität ausgelegt. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es hohe Transparenz in die Produktionsprozesse bringt. So konnten seit Inbetriebnahme durch die regelmäßig erfassten und ausgewerteten Daten Ursachen für Stillstände schnell identifiziert und beseitigt sowie die Anzahl der Störungen erheblich gesenkt werden.
Weitere Highlights
• Problemloses Einbinden der neuen Software in die vorhandene IT-Infrastruktur
• Ablösung des vorhandenen durch ein papierloses Maschinenlogbuch
• Leichtes Anpassen von System und Darstellungen durch Mitarbeiter mithilfe von Screen- und Reportdesigner
• Lieferung von aussagekräftigen Kennzahlen unmittelbar nach Inbetriebnahme
• Optimierung von Rüstzeiten durch zeitgerechte Bereitstellung von Materialien
• Erhöhte Transparenz des Produktionsgeschehens durch gut sichtbare Großbildschirme und Übersichten am Arbeitsplatz mit Visualisierungen von z. B. Stückzahlen und Störungshinweisen
• Differenzierung der Stillstandsgründe in Material- oder Maschinenstörung,
personalbezogenem Stillstand oder geplantem Stillstand
• Sofortiges Erkennen von Maschinenstillständen durch Alarmierungsmodul,
Ãœbermittlung der Fehlermeldung an Produktionsleiter (per E-Mail, SMS etc.)
Resümee
„Mit der nunmehr effektiven Überwachung der Produktionsprozesse kommen wir Fehlern und Störungen wesentlich früher und besser auf die Spur als in der Vergangenheit. Wir sind in der Lage, ungeplanten Stillstandszeiten gezielt entgegen zu wirken. Dazu kommt, dass wir jetzt über exakte Planzeiten verfügen. Insofern verzeichnen wir deutlich mehr Transparenz und Flexibilität sowie einen Anstieg der Produktivität. Vor diesem Hintergrund, ein ‚lebendes erweiterungsfähiges System‘ zur effektiven Produktivitätssteigerung zur Verfügung zu haben, sehen wir sehr zuversichtlich in die Zukunft“, resümiert Kai-Uwe Harms.
Im Ãœberblick:
• Branche: Pharma
• MES-System FASTEC 4 PRO für Abfüll- u. Verpackungslinien mit den Modulen 4 PRO MDE/OEE (Maschinendatenerfassung/Gesamtanlageneffektivität), 4 PRO BDE (Auftragsdatenerfassung), 4 PRO VIEW (Monitoring auf Großbildschirmen) sowie PPS-Schnittstelle
• Ankopplung von Maschinen und Bedienerterminals über WLAN und Ethernet
• Alarmierung mit Eskalationsmanagement
• Elektronisches Maschinenlogbuch
• Validierung der Software nach cGMP
• Aufzeichnung aller Bedienereingriffe durch Audit Trail-Funktion
• SAP-Auftragsübernahme und -rückmeldung
* OEE = Overall Equipment Effectiveness = Gesamtanlageneffektivität
MES = Manufacturing Execution System