Nutzenbezogenes Vorgehensmodell für Anforderungsmanagement

Berlin, 08. November 2010 — Laut Gartner und TDWI (The Data Warehousing Institute)
scheitern fast 50 Prozent aller BI-Projekte an einem unzureichenden
Anforderungsmanagement. Um dem entgegen zu wirken, entwickelte das BI-Analysten-
und Beratungshaus mayato das vierstufige Vorgehensmodell „Requirement Engineering
for BI Applications“. Damit werden fachliche Anforderungen systematisch und vollständig
ermittelt sowie die Grundlagen für eine fundierte Werkzeugentscheidung geschaffen.

Anforderungen an das Reporting und die dafür genutzten BI-Frontend-Werkzeuge werden
oft unzureichend spezifiziert. An die Stelle fundierter Untersuchungen des fachlichen
Bedarfes treten technologiegetriebene Entscheidungen mit weitreichenden
Konsequenzen: BI-Applikationen leiden unter geringer Akzeptanz bei Anwendern, die
stattdessen auf Ergänzungslösungen ausweichen oder nachträgliche Erweiterungen
einfordern. So entstehen hohe Zusatzkosten im fünf- oder sechsstelligen Bereich. Die
Frustration in den Fachbereichen und der IT-Abteilung steigt, während der Nutzungsgrad
der BI-Software unbefriedigend bleibt und die Ziele der BI-Einführung verfehlt werden.
Abhilfe bei der Auswahl von BI-Frontend-Werkzeugen und der Erstellung einzelner
analytischer Anwendungen (Reports, Dashboards, etc.) schafft das Vier-Phasen-Modell
„Requirement Engineering for BI Applications“, das die fachlichen Aufgaben des
Endanwenders in den Mittelpunkt stellt und so Nutzen und Effizienz der entwickelten BI-
Applikationen signifikant steigert.

1. Aufgaben- und Prozessanalyse
Unabhängig von technologischen Möglichkeiten und Beschränkungen wird definiert,
welche Personen in welchen Zeitintervallen mit welchem Aufwand und welchen
Zielstellungen die verfügbaren Unternehmensinformationen nutzen sollen. Der exakte
Bedarf der Fachanwender an Information, Interaktion und Darstellung wird ermittelt. Bei
diesen Analysen müssen Fachabteilungen oft intensiv unterstützt werden, da einzelne
Abläufe meist weder ad hoc beschreibbar noch dokumentiert sind. mayato setzt zu diesem
Zweck wissenschaftlich fundierte und in der Praxis des Softwaredesigns erprobte Interview-
und Modellierungsmethoden ein.

2. Anforderungsspezifikationen
Die Erkenntnisse über den fachlichen Bedarf übersetzen die BI-Experten von mayato in
konkrete Anforderungen an BI-Werkzeuge und entwerfen Szenarien, wie und unter
welchen Bedingungen ein solches Frontend-Tool die beschriebenen Aufgaben und
Prozesse unterstützen soll.

3. Werkzeugauswahl
Bei der Auswahl des richtigen Werkzeugs wird je nach technologiestrategischen Vorgaben
des Unternehmens auf die Lösungen verschiedener Softwareanbieter zurückgegriffen. In
diesem Stadium werden typische IT- und Kostenkriterien wie Lizenzen, Betriebs- und
Schulungsaufwand mit herangezogen sowie die Nachhaltigkeit und Transparenz der
Produktstrategie des Herstellers berücksichtigt.
„Neben konkreten funktionalen Anforderungen, wie sie Rahmen einer fachlichen
Aufgaben- und Prozessanalyse ermittelt werden, sollte ein vollständiges Anforderungsprofil
immer auch technologische und strategische Aspekte beinhalten“, empfiehlt Dr. Marcus
Dill, Geschäftsführer von mayato.

4. Prototyping
Mit steigender Komplexität der Anforderungen ist selbst mit dem besten Standard-
Werkzeug eine vollständige Abdeckung aller fachlich-funktionalen Anforderungen
unwahrscheinlich, sodass unternehmensspezifische Erweiterungen notwendig werden.
Kompromisse und Alternativlösungen im Frontend-Design sind ebenso denkbar, was einen
intensiven Dialog mit Fachanwendern erfordert. Das Arbeiten mit Prototypen – von
einfachen Papierzeichnungen bis hin zum vollständigen Proof of Concept mit der
ausgewählten BI-Software – hilft Anwendern und IT in diesem Prozess. mayato legt mit
dem jeweiligen Unternehmen für den konkreten Anwendungsfall das geeignete Vorgehen
fest.