Amazon steht am Pranger. Nicht zum ersten Mal – und
sicher nicht zu Unrecht. Doch die öffentliche Empörung darüber, wie
der US-Konzern mit seinen eigenen und mit geliehenen Mitarbeitern
umgeht, ist zu einem Großteil scheinheilig. Jedenfalls dann, wenn
beim nächsten Online-Einkauf wieder nur der Preis zählt und nicht die
Menschen, die die Ware zusammenpacken. Der aktuelle Aufschrei der
wahlkämpfenden Politiker – geschenkt. Nun muss sich zeigen, ob der
Protest der Kundschaft nachhaltig ist. Mut macht, dass zumindest die
Dauer-Kritik der Gewerkschaften offenbar langsam Früchte zeigt. Auch
im Amazon-Lager Rheinberg soll bald ein Betriebsrat entstehen.
Vielleicht versteht der US-Konzern nach und nach, dass man
hierzulande nicht mit einem US-Kapitalismus wirtschaften kann.
Letztlich müssen ihm dies aber nicht seine Mitarbeiter, sondern seine
Kunden klarmachen.
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