Polizeigewerkschaft fordert nach tödlichen
Messerangriffen schärfere Waffengesetze
Bundesvorsitzender Wendt: Tragen von Messern in Schulen muss
bestraft werden
Osnabrück. Nach einem tödlichen Messerangriff in Flensburg und
einer Reihe ähnlicher Fälle binnen kurzer Zeit fordert die Deutsche
Polizeigewerkschaft (DPolG) eine Verschärfung des Waffenrechts. „Wenn
jemand ein Messer in die Schule oder Diskothek mitbringt, muss das
bestraft werden“, sagte der DPolG-Bundesvorsitzende Rainer Wendt im
Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag). Die
Polizeigewerkschaft zeigt sich besorgt über eine zunehmende
Bewaffnung mit Messern bei jungen Menschen.
Die Erfahrung der Polizei habe gezeigt, dass vor allem viele junge
Migranten sich mit Messern bewaffnen würden. „Es ist ein Trend, der
in der Regel von jungen Arabern ausgeht, die glauben, mit einem
Messer besser unterwegs zu sein, weil sie das für leicht verfügbar
halten. Sie haben die Vorstellung, dass es nichts Ungewöhnliches oder
nicht Schlimmes ist, ein Messer mit sich zu führen“, sagte Wendt. Bei
Streitigkeiten würden immer häufiger Stichwaffen eingesetzt, ohne
dass Jugendliche vorher über die Folgen nachdächten. „Bei denen, die
ein Messer bei sich haben, ist die Hemmschwelle absolut niedrig
geworden, das auch zu benutzen“, sagte Wendt.
Es gehöre mittlerweile zum Alltag, dass Messer auch mit in die
Schulen gebracht würden. „Die Lehrer, die das nicht wissen, sind
eigentlich in höchster Gefahr“, sagte Wendt. Sie könnten überhaupt
nicht abschätzen, wer bewaffnet sei, und wer möglicherweise auch
schon in bewaffnete Auseinandersetzungen verwickelt war, weil
Staatsanwaltschaft oder Gericht die Schulen nicht informieren würden.
Auch festgelegte Gefahrenzonen in Städten, in denen die Polizei
Menschen verdachtsunabhängig durchsuchen darf, müssten ausgeweitet
werden. Hamburg habe damit gute Erfahrungen gemacht. „Wo es das noch
nicht gibt, muss man das in den Polizeigesetzen verankern“, sagte
Wendt.
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