NOZ: Niedersachsens Polizei will Messerattacken statistisch erfassen

Niedersachsens Polizei will Messerattacken
statistisch erfassen

Innenministerium kündigt nach Angriff in Großburgwedel Erhebung an

Osnabrück. Niedersachsens Polizei will die Zahl der Messerangriffe
künftig statistisch erfassen. Das berichtet die „Neue Osnabrücker
Zeitung“ (Mittwoch) unter Berufung auf eine Sprecherin des
Innenministeriums. „Vor dem Hintergrund der Bedeutung entsprechender
Angriffe mit Messern oder sonstiger Stichwaffen, wird die Polizei
Niedersachsen zukünftig ein Verfahren entwickeln und dauerhaft
etablieren, das im Rahmen der technischen Möglichkeiten eine
differenziertere Fallzahlenerhebung und damit belastbarere Aussagen
in diesem Kontext ermöglichen soll“, erklärte sie demnach.

Derzeit ist die Zahl der Gewalttaten unter Einsatz eines Messers
oder einer anderen Stichwaffe unklar, da dies in der Polizeilichen
Kriminalstatistik (PKS) nicht gesondert erfasst wird. In den
vergangenen Wochen gab es auch deshalb immer wieder Debatten um die
Frage, ob die Zahl der Messerattacken zu- oder abnimmt. Am Montag
hatten die Gewerkschaft der Polizei und die FDP eine statistische
Erhebung gefordert. Anlass waren mehrere Messerangriffe im Großraum
Hannover am vergangenen Wochenende. Der mutmaßliche Angriff eines
17-Jährigen aus Syrien, der in Großburgwedel eine 24-Jährige
niedergestochen haben soll, sorgte bundesweit für Aufmerksamkeit.

Bislang geht die Polizei von einem Rückgang der Messerattacken in
Niedersachsen aus. Eine aktuelle Recherche des Landeskriminalamts
Niedersachsen in der so genannten Eingangsstatistik lasse nach erster
Einschätzung den Schluss zu, dass die Zahl der Messerangriffe „nach
einem Anstieg in den letzten Jahren, im vergangenen Jahr wieder
leicht gesunken ist“, sagte die Ministeriumssprecherin. Die Zahlen
aus der Eingangsstatistik seien aber nicht ausreichend belastbar, da
sie lediglich eine Momentaufnahme darstellten.

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