Nicht alle Beteiligungen sind unseriös

Nicht alle Beteiligungen sind unseriös

Die Beteiligungsbranche atmet auf. Der Kompromiss zwischen Wirtschafts- und Finanzministerium über die Kontrolle des Beteiligungsvertriebes hat in der Szene Jubel ausgelöst. Doch Vorsicht ist angesagt.

Die ersten Kommentare in den Medien sind zu dem Kompromiss inzwischen geschrieben, und sie bestätigen, dass ein Großteil der Medienlandschaft geschlossene Fonds weiterhin in den tiefen Wald des grauen Kapitalmarktes verbannen und dubiose Geschäftemacher dahinter sehen. Im Artikel in der Zeitschrift „Die Welt“ vom 9. September 2010 werden Beteiligungen an geschlossenen Immobilien- und Schiffsfonds in die Ebene von Diamanten und Schweinebäuchen gehievt. Ein Satz ist so wunderschön: „Die rund 80.000 Verkäufer dieser auch gern am Telefon oder per E-Mail angebotenen Produkte ….“ Er zeigt, dass dieser Markt absolut kenntnisfrei betrachtet wird.

Dementsprechend fällt auch das Bedauern darüber aus, dass eine Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Kontrolle für eine Lösung innerhalb der Gewerbeaufsicht bekommen soll. Die Kontrollinstanz BaFin scheint wegen des „riesigen Erfolges“ im Rahmen der Finanzkrise immer noch als Nonplusultra in der Medienlandschaft zu gelten.

Logischerweise kommen daher die Kommentatoren oft zu einem Ergebnis für den Markt der geschlossenen Fonds: „Finger weg“. Diese nun aufkommende Diskussion wird auch die Politiker nicht kaltlassen. So positiv die Wirkung der Verbandsaktionen von VGF, AfW und Votum auch sein mag, jetzt gilt es, dieses positive Zwischenergebnis auch in den Anhörungen und Gesetzesvorlagen in trockene Tücher zu bringen.

Denn eines ist in großen Teilen der Politik, der Medien und der Anlegerschaft noch nicht durchgedrungen: geschlossenen Fonds sind von volkswirtschaftliches Bedeutung.