Neues Verfahren vereinfacht operativen Wiederaufbau der weiblichen Brust nach Krebs-OP

Ein neues Berechnungsverfahren bei der
Magnetresonanztomografie, dass am Heidelberger Ethianum gemeinsam mit
dem Universitätsklinikum Heidelberg entwickelt wurde, sorgt für eine
bislang ungekannte Präzision der Darstellung der Gefäßarchitektur.
Mit der 3D-Darstellung der Gefäßstrukturen im Bereich des Unterbauchs
wird es möglich, präoperativ exakt die besten Gefäße auszuwählen, die
für die mikrochirurgische Wiederherstellungsoperation der Brust
verwendet werden. Darüber hinaus kann mit diesem Verfahren erstmals
genau berechnet werden, wie viel Eigengewebe einer Patientin für den
Aufbau ihrer Brust zur Verfügung steht. Die von PD Dr. med. Michael
Pelzer, Facharzt für Plastische Chirurgie am Ethianum, und Prof. Dr.
med. Hans-Ulrich Kauczor, Ärztlicher Direktor der Radiologischen
Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg, erarbeitete
Darstellungsmöglichkeit unterstützt auf diese Weise zuverlässig den
erfolgreichen Brustwiederaufbau etwa nach einer Krebs-OP, minimiert
die Strahlenbelastung bei notwendigen Voruntersuchungen und macht
unnötige Eingriffe überflüssig.

„Es ist ein weiterer Durchbruch für die weltweit anerkannte
DIEP-Lappenplastik“, erklärt Pelzer über das neue
Darstellungsverfahren. Es ermöglicht erstmals eine genaue Berechnung
des Eigenfettgewebes im Unterbauch und erleichtert damit die
Rekonstruktion der weiblichen Brust. Bei dem international als
Standard anerkannten schonenden Operationsverfahren der DIEP (Deep
Inferior Epigastric Perforator)-Lappenplastik entnimmt der Chirurg
überschüssiges Haut- und Fettgewebe samt Blutgefäßen aus dem
Unterbauch, formt es anschließend zu einer Brust und verbindet es
mikrochirurgisch mit den entsprechenden Gefäßen an der Brustwand.
Vorteil dieser Methode ist, dass – im Gegensatz zu anderen Verfahren
– keine Muskelanteile entnommen werden müssen und somit die Bauchwand
nicht geschwächt wird, oder Implantate eingesetzt werden, die bei der
Wiederherstellung der Brust mit einer hohen Rate an Zweiteingriffen
belastet sind.

„Bisher ließ sich das Volumen des zu entnehmenden Gewebes klinisch
nur schätzen“, erklärt Prof. Kauczor, der auch die
Radiologie-Abteilung am Ethianum leitet. „Bei der
Magnetresonanztomografie kann nun mittels hochauflösender
3D-Aufnahmen und einer softwarebasierten Volumenberechnung des
Unterbauches genau bestimmt werden, wie viel Gewebe der Patientin
entnommen werden muss“, so Kauczor. Damit lässt sich bereits vor der
Operation konkret feststellen, ob die DIEP-Lappenplastik als
Rekonstruktionsmethode infrage kommt oder gegebenenfalls durch ein
zusätzliches Implantat ergänzt werden muss. „In Grenzfällen kann es
vorkommen, dass nicht ausreichend Gewebe vorhanden ist. Das wissen
wir jetzt vor dem Eingriff – ein enormer Vorteil für die Patientin
und den jeweiligen Operateur“, sagt Pelzer. Der erfahrene Plastische
Chirurg verweist außerdem auf die Vorzüge der notwendigen
Voruntersuchung durch die Magnetresonanztomografie, bei der die
Patientin im Gegensatz zur gängigen Computertomografie keinerlei
Strahlung ausgesetzt ist.

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