Ja, es gibt ihn noch, den
Kundus-Untersuchungsausschuss. Nein, die Abgeordneten haben nichts
herausgefunden, was nicht schon in den Medien stand. Längst ist der
Alltag über diesen unschönen »Kundus-Vorfall« hinweggegangen. Die
Regierung hat zwei Bauernopfer – einen Staatssekretär und einen
Generalinspekteur – gebracht und Peanuts als Entschädigung gezahlt.
Motto: Nach vorne schauen! Unverbindlich redet man vom Abzug der
Bundeswehr. Sie wird reformiert, muss sich auf größere Aufgaben
vorbereiten. Nur Träumer glauben, dass unsere Welt – auch
unsere kleine deutsche – friedlicher sein wird, nachdem Afghanistan
den Afghanen überlassen ist. Mehrfache einander überlagernde
Ungerechtigkeiten sorgen dafür, dass nicht nur der Westen immer
wieder glaubt, Politik mit anderen Mitteln betreiben zu müssen. Also
Kriege zu führen. Kriege um Macht und Profit. Der Terrorismus, dem
man sinnloser Weise militärisch beizukommen versucht, bleibt ein
Problem. Der Klimawandel wird neue geopolitische Verwerfungen
bringen, Bodenschätze machen gieriger denn je. Man wird noch mehr
Bewaffnete in Bewegung setzen, um die Bewegung derer zu stoppen, die
in ihren Regionen keine Zukunft haben. Und was macht das
deutsche Parlament? Letztlich seine Ohnmacht beweisen gegenüber einer
Regierung, die gemeinsam mit anderen nette Nachbarn ausschickt, um zu
töten. Siehe Oberst Klein.
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