Er hat das einfach mal so nebenbei fallen gelassen.
Ein Militärschlag gegen Iran bleibe »eine« Option, so
US-Generalstabschef Mullen. Gern erführe man etwas über die anderen
Optionen und vor allem deren erste. Seit den »Luftschlägen« der NATO
1999 gegen Jugoslawien und den »Militäraktionen« Israels gegen Gaza
dürfen wir sicher sein, dass – wenn ein General von einem
Militärschlag spricht – nicht irgendein Scharmützel, sondern ein
veritabler Krieg droht, den man aus Pietätsgründen nicht beim
richtigen Namen nennen will. Oder man fürchtet – das ist vielleicht
das Gute an dieser Nachricht -, dass offene Kriegstreiberei einen
Proteststurm entfachen würde: in den USA, Westeuropa, der dritten
Welt. Dann wäre es nicht gut bestellt um die mühsam geschmiedete
Sanktionsfront der USA gegen Iran. In Washington argwöhnt man –
hoffentlich zu Recht – dass die Kriegsbegeisterung hilfswilliger
Vasallen nach den ernüchternden Bilanzen in Afghanistan und Irak
erheblich geringer als vor neun bzw. sieben Jahren ausfallen könnte.
Ist Admiral Mullen schon entfallen, dass die Kriege um die Herrschaft
in Bagdad und Kabul nicht beendet sind? Oder hat sich der
Generalstabschef des Größenwahns seiner Vorgänger aus den 70er Jahren
erinnert, die für die USA das Führen von zweieinhalb Kriegen
gleichzeitig für möglich hielten?
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