In den frühen Morgenstunden des Sonntags sind an
der staatlichen Bogazici-Universität im europäischen Teil Istanbuls
drei Studierende verhaftet worden. Dies berichtete unter anderem die
türkischsprachige Webseite »Sendika.org«, mehrere Augenzeugen
bestätigten dies zudem gegenüber »nd«. Demnach seien um sechs Uhr
morgens mehrere Schlafsäle auf dem Universitätsgelände und Wohnungen
von Sicherheitskräften gestürmt worden. Die Razzia richtete sich
gegen mutmaßliche Unterstützer einer sozialistischen
Studierendenvereinigung mit dem Namen »Marksist Fikir Toplulugu«.
Nur einen Tag zuvor – am Samstag – hatte der türkische Präsident
Recep Tayyip Erdogan öffentlich angekündigt, dass man gegen
»kommunistische Terroristen« an der Universität vorgehen werde. Diese
sollten nicht mehr dort studieren dürfen, so Erdogan. Zuvor hatten
die Studierenden am Donnerstag gegen eine Aktion anderer Studierender
protestiert, die nach der Einnahme des nordsyrischen Afrins durch die
türkische Armee am Campus Süßigkeiten verteilt hatten, um so den
»Sieg« zu feiern. Bereits nach der Protestaktion waren sechs der
linken Studierenden verhaftet worden, sie befinden sich seitdem in
Polizeigewahrsam.
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