Im Konflikt zwischen der spanischen
Zentralregierung und den Befürwortern einer Unabhängigkeit
Kataloniens bestünde die Gefahr, dass sich Teile der
Unabhängigkeitsbefürworter radikalisierten. „Nicht in Form einer
bewaffneten Guerilla wie einst die baskische ETA. Aber die Komitees
zur Verteidigung der Republik haben durchaus die Kraft,
wirtschaftliches Leben lahmzulegen. Damit käme man zwar kaum der
Unabhängigkeit näher, es ist aber ein denkbares Szenario.“ Dies sagt
der Katalonien-Experte Klaus-Jürgen Nagel im Gespräch mit der in
Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Montagausgabe). Nagel ist Professor für Politik an der Universität
Pompeu Fabra in Barcelona. Seine theoretischen Fachgebiete sind
Nationalismus, Föderalismus und die Geschichte Kataloniens. Die
Unabhängigkeit jetzt einfach umzusetzen, wie es beispielsweise die
linke CUP fordert, sei nicht realistisch, so Nagel. Doch mit
Symbolpolitik werde sich die Mehrheit der katalanischen
Unabhängigkeitsbefürworter auch nicht zufriedenstellen lassen.
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