Vor knapp zwei Wochen einigten sich die
Verhandlungsgemeinschaft Zeitarbeit VGZ und die IG Metall auf ein
System von Branchenzuschlägen für Zeitarbeitnehmer in der Metall- und
Elektronindustrie: „Damit wurden zwei wichtige Ziele erreicht“, sagt
Dr. Dieter Traub, Geschäftsführer des Personaldienstleisters Orizon.
„Erstens stärkt diese Einigung klar die Tarifautonomie der
Zeitarbeit. Mit der tarifvertraglichen Lösung wird ein politisches
Diktat zur Lohnfindung zunächst verhindert. Zweitens sorgen die
Zuschläge dafür, die Tariflücke zwischen Zeitarbeitnehmern und
Stammbelegschaft in der Metall- und Elektroindustrie zu schließen.
Das trägt dazu bei, Zeitarbeit fair und attraktiver zu gestalten“, so
Traub. Die Branchenzuschläge werden, basierend auf den Entgelten des
BAP-/iGZ Tarifwerk, prozentual gezahlt und richten sich nach der
Einsatzdauer des Zeitarbeitnehmers im Entleihbetrieb.
Kritisch betrachtet Traub die Tatsache, dass diese Einigung
ausschließlich mit der IG Metall geschlossen wurde: „Durch die IG
Metall werden nur Arbeitnehmer dieser einen Branche vertreten. Ziel
aller Beteiligten muss es aber sein, eine tragfähige Lösung zu
finden, die allen Branchen gerecht wird. Nicht umsetzbar ist es, für
jede Branche eine eigene Lösung zu gestalten, da Zeitarbeitnehmer in
der Regel quer durch die Branchen zum Einsatz kommen.“
Sinkende Chancen für Arbeitsuchenden mit mangelnder Ausbildung
Ebenfalls sehr kritisch zu betrachten sei die Situation vieler
Arbeitsuchender, deren Ausbildung nicht marktadäquat ist und die sich
wachsenden Schwierigkeiten gegenübersehen, eine passende Anstellung
auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden: „Damit wird ein Teil der
arbeitsmarktpolitischen Funktion der Zeitarbeit ausgehebelt“,
resümiert Traub. Der IG Metall Tariflohn für ungelernte Hilfskräfte
liegt bei 14,30 pro Stunde. Damit liegt er in der Regel deutlich über
dem Stundenlohn, der in anderen Branchen für Arbeitnehmer mit
abgeschlossener Berufsausbildung gezahlt wird. „Bisher konnten
ungelernte Kräfte über die Zeitarbeit einen Job finden und nach dem
Prinzip –learning by doing– ihren Ausbildungsstand verbessern.
Aufgrund der deutlichen Verteuerung der Zeitarbeit wird die Industrie
diese einfachen Jobs zukünftig reduzieren, z.B. durch Automatisierung
oder Verlagerung ins Ausland. Als Personaldienstleister werden wir
den bereits eingeschlagenen Weg weitergehen und uns auf Beratung und
Vermittlung gut qualifizierter Kräfte zu den neuen Konditionen
konzentrieren“, sagt Traub, aber: „Die Frage, wie schlechter
ausgebildete Menschen – die einen großen Teil der
Rumpfarbeitslosigkeit von drei Millionen bilden – in den Arbeitsmarkt
integriert werden sollen, bleibt unbeantwortet. Diese Menschen wurden
von den Tarifverhandlungen ignoriert.“
Orizon GmbH
Orizon ist die Dachgesellschaft der Unternehmen jobs in time, RKM
und RP Personal. Die Gruppe bietet das umfassende Spektrum von
Personaldienstleistungen an. Durch technisch und gewerbliche Fach-
und Hilfskräfte sowie durch kaufmännische und medizinische Fach- und
Führungskräfte deckt sie alle Berufsfelder ab.
Mit über 9.800 Mitarbeitern an bundesweit 100 Standorten und einem
Jahresumsatz von 293 Mio. Euro in 2011 zählt die Orizon GmbH zu den
zehn führenden Personaldienstleistern in Deutschland. Unter den
unabhängigen Anbietern auf dem deutschen Markt gehört sie sogar zu
den TOP 3. RP Personal ist seit 30 Jahren am Markt. RKM wurde schon
1978, jobs in time im Jahr 2000 gegründet.
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