Die Fundamentalisten sind los. Mit hanebüchenen
Begründungen löschen die Islamisten Menschenleben aus, als würde der
Koran weder Selbsttötungen noch Morde an Frauen und Kindern
verbieten. Das Attentat auf die koptischen Christen in Alexandria ist
einer der Höhepunkte der blutigen Hatz auf Andersgläubige. Und
womöglich wäre es zu verhindern gewesen.
Vielleicht waren es Mörder der Terrortruppe Al Kaida im Irak, die
da zuschlugen. Vielleicht waren es aber auch Islamisten aus dem
eigenen Land, die von der Regierung in Kairo zumindest inoffiziell
toleriert werden. Und vielleicht kann man gar keinen Trennungsstrich
mehr zwischen den Gruppierungen ziehen.
Klar ist, dass es seit geraumer Zeit zwischen Muslimen und
Christen in Ägypten brodelt und dass die koptische Minderheit einiges
auszuhalten hat. Unter denen befinden sich zwar auch
Fundamentalisten, die allerdings rufen nicht zu Selbstmordattentaten
auf.
Die Politik scheint hilflos. Staatschef Husni Mubarak will es
offenbar seinen westlichen Verbündeten Recht machen. Aber in seinem
Volk gibt es immer mehr, die Richtung Fundamentalismus abdriften. Der
tolerante, aufgeklärte Islam hat für viele ausgedient. Der Islamismus
wächst weltweit – Christen und andere „Ungläubige“ werden auch in
Pakistan, Indien, Irak oder Nigeria gejagt. Und immer dienen die
religiösen Minderheiten auch als Spielball für die Mächtigen – statt
sie zu schützen, wird mit ihnen Politik gemacht.
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