Es könnte die teuerste Krankmeldung der
Geschichte sein: Apple-Visionär Steve Jobs meldet sich vorerst vom
Tagesgeschäft ab, was angesichts seiner medizinischen Vergangenheit
Schlimmes befürchten lässt. Das Unternehmen war auf einen Schlag rund
25 Milliarden Dollar weniger Wert, hoffentlich ein Trugschluss der
Börsianer – Apple sollte die harsche Reaktion auf dem Parkett aber in
jedem Fall zu denken geben. Hinter den Kulissen ist Apple natürlich
weit mehr als eine One-Man-Show – der zweite Mann hinter Jobs, Tim
Cook, ist schon jetzt der Garant dafür, dass der Laden läuft. Und
Produkte mit dem Apfel-Logo sind auch deshalb so ausgefeilt, weil
dort viele fähige Menschen ihr Geld verdienen. Aber das sind keine
Kategorien für Apple-Fans, die mit ihrem Geld nicht nur die Hardware,
sondern auch ein Stück Lebensgefühl kaufen. Apple ist Kult, vor
allem, weil der Vordenker Kult ist. Keiner verkauft das Apple-Gefühl
so gut wie Jobs, der es mit seiner Verschrobenheit zu messianischem
Ruhm gebracht hat. Ein Nachfolger, der es in Sachen Vision und
Charisma ansatzweise mit dem Apple-Gründer aufnehmen kann, ist nicht
in Sicht. So denkt zumindest die Börse, anders ist der tiefe Fall der
Aktie gestern nicht zu erklären. Selbst wenn Jobs – hoffentlich bald
– auf den Chefsessel zurückkehren wird: Dieser Mann wird demnächst 56
Jahre alt, sein Ruhestand ist vermutlich keine Sache mehr von
Jahrzehnten. Selbst Optimisten müssen zugeben: Apple sollte sich
langsam mit einer möglichen Nachfolge beschäftigen – und noch
dringender mit der Frage, wie das kultige Image von Apple für die Ära
nach Steve Jobs konserviert werden kann.
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Petra Rückerl
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