Steil bergauf
Wenn es den Song nicht schon gäbe, man müsste ihn sofort
schreiben. „Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das
Bruttosozialprodukt“, lautete 1983 der Refrain eines Tophits. Er
passt perfekt auch ins Jahr 2010.
Denn immer mehr Daten belegen: Es geht steil bergauf. So ist der
Umsatz der Industrie im ersten Halbjahr um 9,9 Prozent gestiegen.
Zugleich brummt der Außenhandel. Besonders erfreulich: Nicht nur die
Ausfuhren steigen, sondern ebenso die Importe. Das deutet darauf,
dass auch die Binnennachfrage anzieht. Der Aufschwung gewinnt an
Breite und Stabilität, wie die Bundesregierung richtig bilanziert.
Jetzt macht sich bezahlt, dass Deutschland seine
Wettbewerbsfähigkeit deutlich gesteigert hat. Ein Beleg dafür ist die
moderate Entwicklung der Lohnstückkosten. Dreimal – 2004, 2005 und
2006 – gingen diese sogar leicht zurück, während sie in Ländern wie
Italien und Frankreich über die Jahre deutlich gestiegen sind.
Da „Made in Germany“ zudem weiter für Qualität steht, der niedrige
Eurokurs Ausfuhren erleichtert und große Schwellenländer wie China
und Brasilien unverändert boomen, steht einem weiteren Aufschwung
nichts im Weg. Bis die Wirtschaftskraft des Jahres 2008 wieder
erreicht ist, werden freilich wohl noch ein oder zwei Jahre ins Land
gehen. Dafür war der Absturz ins Konjunkturtal dann doch zu tief.
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