Trotzdem kein Mitleid
Der mächtigste Autokonzern der Welt ist offensichtlich zum Opfer
falscher Anschuldigungen geworden. Es stellt sich aber trotzdem kein
Mitleid ein. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe: Angesichts der
Wirtschaftskraft des Autoriesen werden die Japaner den finanziellen
Schaden leicht verkraften können. Zumal sich das Absatz-Minus
lediglich auf den US-Markt beschränkt und Toyota ungeachtet der
gewaltigen Rückholaktion sonst überall auf der Welt Rekordergebnisse
meldet.
Es ist eine unbequeme Wahrheit: Von der Rufschädigung der Japaner
dürften auf dem amerikanischen Markt auch deutsche Autobauer wie
Daimler, Audi und BMW mit stärkeren Absatzzahlen profitiert haben.
Ein weiterer Grund für fehlendes Mitleid: Die entlastende Studie
für die Japaner kommt gerade noch rechtzeitig. In den anstehenden
Gerichtsverhandlungen um Schadenersatz für die Opfer der Unfälle wird
Toyota jetzt wesentlich gestärkt sein. Und auch die Politik dürfte
kleinlaut werden. Monatelang hatten die Abgeordneten mit
Verkehrsminister Ray LaHood an der Spitze gegen den Wirtschaftsriesen
gehetzt – offensichtlich ohne jeden Beweis.
Es bleibt die Frage, warum sich Toyota nicht gewehrt hat. Denn die
Kratzer im Lack des Konzerns werden auch trotz völlig falscher
Anschuldigungen noch sehr lange sichtbar sein.
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