Neue OZ: Kommentar zu Landtag

Jeck geworden

Und dann wundern sich manche, dass Plenarsitzungen des Landtages
oft zeitlich aus dem Ruder laufen . . . Eine Dreiviertelstunde
verplemperte das Parlament gestern mit einem Gesetzentwurf, der so
überflüssig war wie ein Kropf. Zwei gesetzliche Feiertage zusätzlich
wollten die Linken installieren – einen für Kinder und einen zu Ehren
von Frauen. Es spricht Bände, dass sich dafür noch nicht einmal die
potenziell Begünstigten selbst erwärmen mochten – weder
Kinderschutzbund noch Frauenrat. Und das zu Recht. Was soll es
bringen, für jeweils einen Tag im Gedenken an Frauen und Kinder
landesweit die Produktion zu stoppen? Es gäbe zweimal einen 1. Mai
mehr, der vom „Tag der Arbeit“ längst zum „Tag der Freizeit“ mutiert
ist.

Mit gleichem Recht könnten dann aber auch noch andere
Bevölkerungsgruppen – Senioren zum Beispiel – per Feiertag gefeiert
werden oder am Ende sogar Tiere, Meere, das Weltall und der Sonnabend
des DFB-Pokal-Endspiels. Im Rheinland würde man angesichts der
populistischen Initiative der Linken wohl trocken sagen: Die sind ja
jeck geworden! Und augenzwinkernd dürfte der Hinweis folgen, dass es
dort schon seit Langem zumindest für Frauen einen echten Feiertag
gibt: Weiberfastnacht.

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