Neue OZ: Kommentar zu Kritik an Grotelüschen

Üble Kampagne?

Als Chefin des Agrarressorts ist Astrid Grotelüschen auch für den
Tierschutz zuständig. Insofern wiegt es schwer, wenn sie in den
Verdacht gerückt wird, in ihrer früheren Funktion als Managerin des
familieneigenen Geflügelkonzerns direkt oder indirekt für Missstände
in der Putenmast verantwortlich zu sein. Der Nachweis einer solchen
Verstrickung könnte die steile politische Karriere der
Südoldenburgerin ganz schnell knicken.

Doch im vorliegenden Fall sollte man sich vor einem eilfertigen
Urteil hüten. Zu denken gibt die Art, in der die radikalen Aktivisten
der Organisation Peta Grotelüschen zur Zielscheibe gemacht haben.
Just in dem Moment, als ihr Wechsel ins Kabinett publik wurde, gingen
sie ans Werk, um der missliebigen Vertreterin der Agrarindustrie am
Zeug zu flicken. Und angeblich wurden sie auch fündig – mit dubiosen
Aufnahmen aus Mastställen, die sie in Mecklenburg-Vorpommern
verorten. Die Aussagekraft dieser Bilder ist ohne schlüssige
Zuordnung des „Tatorts“ gleich null.

Bis zum Beweis des Gegenteils müssen sich die Peta-Leute daher
fragen lassen, ob sie mit getürktem Material eine üble Kampagne
anzetteln wollten. Auch das wäre ein Fall für den Staatsanwalt.
Klarheit schaffen kann – so oder so – wohl nur die Justiz. Bis dahin
herrscht Verunsicherung – in der Bevölkerung wie in
Regierungskreisen.

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