Ãœberforderung endet im Desaster
Die völlig aus den Fugen geratene Ferienfreizeit des
Stadtsportbundes Osnabrück auf der niederländischen Ferieninsel
Ameland bewirkt eine Zäsur und wirft gleichzeitig einen Schatten auf
diese Art von Urlaubsgestaltung für Jungen und Mädchen. Tausendfaches
ehrenamtliches Engagement von motivierten Betreuern gerät unverhofft
in Misskredit, weil an einem Ort plötzlich zwei Negativprozesse
aufeinandertrafen.
Wenig motivierte, schlecht vorbereitete Teams, die
Jugendfreizeiten leiten, gab es und wird es immer wieder geben. Das
aber sind Einzelfälle. Nicht von ungefähr sind Freizeitangebote
freier und städtischer Träger seit Jahrzehnten fest im Jahreskalender
verankert, oft schnell ausgebucht und erfreuen sich großer
Beliebtheit. Die vergleichsweise geringen Kosten, ermöglicht durch
das ehrenamtliche Personal, eröffnen immer noch breiten
Familienschichten eine kostengünstige Möglichkeit, ihre Kinder in den
Urlaub zu schicken. Auf Ameland traf ein überfordertes Betreuungsteam
auf Jugendliche, die sich jenseits aller bekannten Normen dieser
Altersstufe bewegten. Diese Situation führte zum Desaster.
Erschreckend die bisherige Erkenntnis, dass sowohl bei Tätern und
dem Umfeld das Bewusstsein für die Schwere der (Straf-)Tat fehlte. Es
ist eigentlich Aufgabe der Gesellschaft – von Familie, Schule bis hin
zur Politik -, Normen und Wertvorstellungen zu entwickeln, die eine
Wiederholung solcher Vorfälle erschweren. Aber wer stellt sich dieser
Aufgabe?
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207