Ehrgeiziges Ziel
Erstmals kommen ein amerikanischer Botschafter und ein
UNO-Generalsekretär zum Gedenken an den Atombombenabwurf in
Hiroshima. Dass beide teilgenommen haben, ist ein gutes Signal
besonders für die Opfer, denn leicht drohen derartige
Erinnerungsfeiern in einer Alle-Jahre-wieder-Routine zu erstarren.
Aber auch 65 Jahre nach dem Angriff in Japan bleibt eine
nuklearwaffenfreie Welt eine Illusion, allen Sonntagsreden und
Forderungen nach globaler Abrüstung zum Trotz. Unberechenbare
Diktaturen wie Nordkorea, Pakistan und Iran arbeiten an Atombomben
und werden schwerlich auf dieses Druckmittel verzichten, ebenso wenig
wie die alten Großmächte China, Russland und die USA, die sie schon
seit Jahrzehnten besitzen. Somit besteht zugleich die große Gefahr,
dass eine Atombombe in die Hand von Terroristen gelangen kann.
Die Praxis zeigt, dass es nicht mehr als ein ehrenwertes und
ehrgeiziges Ziel ist, wenn UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon schon bis
2012 eine Einigung auf ein Ende aller Atomtests anstrebt. Gerade die
Japaner würden die Durchsetzung dieses Plans begrüßen. Einmal, weil
sie wissen, was es heißt, wenn eine Stadt innerhalb von Sekunden in
ein Inferno verwandelt wird. Und ebenso, weil Japan durch seinen
Nachbarn Nordkorea ständig bedroht ist.
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