Schäuble sei Dank
Mal ehrlich: Wer kann sich schon 22-stellige Kontonummern merken?
Und dies auch noch in Kombination mit einer elfstelligen
Bankleitzahl! Zahlreiche Kunden, vor allem ältere Menschen, dürften
damit überfordert sein – oder sich zumindest über stressige
Zahlenakrobatik ärgern. Es ist deshalb richtig und dankenswert, dass
sich Finanzminister Schäuble bei der EU-Kommission dafür einsetzt, es
im nationalen Geldverkehr bei den alten, deutlich kürzeren Nummern zu
belassen.
Dies erscheint vor allem deshalb wichtig, weil das neue Verfahren
die Gefahr von Fehlüberweisungen erhöht. Je mehr Zahlen eingetragen
werden müssen, desto höher ist schließlich das Risiko, sich zu
verschreiben. Da ist es eine erwartbare Erleichterung, wenn Computer
die Aufgabe übernehmen, alte Nummern automatisch in neue umzuwandeln.
Das gilt umso mehr, als Geldinstitute seit dem Herbst letzten
Jahres nicht mehr prüfen müssen, ob die auf einer Überweisung
angegebene Kontonummer zum Empfängernamen passt. Vorrang hat die
Nummer. Während für die Banken damit die Arbeit einfacher wird,
wächst für die Verbraucher das Risiko, dass ihr Geld versehentlich an
einen falschen Empfänger weitergeleitet wird. Sie werden im Fall des
Falles zusätzlich belastet. Da ist ein kleiner Ausgleich in Form von
Service per Computer nur angebracht.
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