Personeller Brandherd
Retten, Löschen, Bergen, Schützen – Feuerwehrleute sind
unverzichtbar. Sei es bei Bränden, Unfällen oder Überschwemmungen.
Wie beruhigend, dass hierzulande der Notruf 112 funktioniert und im
Falle eines Falles bestens ausgebildete Helfer schnell zur Stelle
sind und ihr Leben für das Leben anderer riskieren.
Was passieren kann, wenn beim Brandschutz gespart wird, lässt sich
in Russland beobachten: verkohlte Dörfer und dichte Rauchwolken. Ein
Szenario, das auch Niedersachsen mit seinen Wäldern, Torfmooren und
Heidelandschaften drohen könnte, sollte die Leistungsfähigkeit der
hiesigen Löschtrupps sinken. Diese Gefahr lauert zwar nicht akut, ist
aber wegen der sinkenden Bevölkerungszahl programmiert. Die Prognosen
für die Entwicklung der Mitgliederzahlen bei der Feuerwehr klingen
besorgniserregend und kündigen einen personellen Brandherd an. Gut,
dass Innenminister Schünemann verstärkt auf die Löschtaste drücken
und gezielt um Nachwuchs werben will. Weiß er doch nur zu gut, dass
eine größere Berufsfeuerwehr kaum zu finanzieren wäre.
Vor diesem Hintergrund ist es ungeheuerlich, dass manche Chefs
ihren Mitarbeitern Einsätze für die Feuerwehr negativ ankreiden.
Unternehmen mit einer solchen Firmenphilosophie blenden aus, dass
auch ihre eigene Hütte mal brennen könnte.
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Neue Osnabrücker Zeitung
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