Schock-Nachricht aus Essen: Mit einem
Schreiben an seine Kunden im Einzelhandel teilt das Sportswear-Label
Naketano mit, den Geschäftsbetrieb einstellen zu wollen. In dem
Schreiben, in dem es eigentlich um den Online-Preorder-Shop geht und
das der TextilWirtschaft (dfv Mediengruppe) exklusiv vorliegt, heißt
es zum Schluss: „Wichtige Mitteilung der GL: Die HW18 Kollektion wird
unsere Letzte sein. Wir liefern nur noch bis zum 31.12.2018. Der
Webshop wird zum Ende des gleichen Tages offline gehen. Firma und
Marke werden nicht verkauft – Anfragen dieser Art bleiben
unbeantwortet. Es ist Zeit für eine Veränderung.“
Bei Naketano wollte man auch keine Stellung nehmen. Die
Geschäftsführer und Gründer Sascha Peljhan und Jozo Lonac, in der
Branche ohnehin als äußerst verschwiegen bekannt, seien grundsätzlich
telefonisch nicht erreichbar. Wieso sie das Unternehmen einstellen?
Was aus den Mitarbeitern wird? Ob sie neue Pläne haben? Diese Fragen
werden nicht beantwortet.
Peljhan und Lonac haben das Unternehmen 2005 gegründet. Ihre
Kollektionen haben wegen ihrer ungewöhnlichen Produktnamen
(„Muschiflüsterer“, „Monsterbumserin“) für Schlagzeilen und auch
Sexismus-Vorwürfe gesorgt. Die Umsätze der Marke sind stürmisch
gewachsen. Zuletzt wurde im Bundesanzeiger für 2015 ein Umsatz von
rund 44 Millionen Euro gemeldet, bei einer Umsatzrendite von 17
Prozent. Seit Monaten kursierte in der Branche das Gerücht, Peljhan
und Lonac wollten Naketano verkaufen. Aber auch das wollten die
beiden Gründer nie kommentieren.
Für den Multilabel-Handel ist Naketano zu einer wichtigen
Umsatzsäule geworden. „Naketano ist eine Mega-Cash-Cow. Wir haben mit
der Kollektion in der vergangenen Saison ein Umsatzplus von 50
Prozent gemacht. Es wird schwierig, das zu kompensieren“, sagt ein
Händler aus Norddeutschland.
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