Nachhaltiges Engagement trotz Wirtschaftskrise: Rainforest Alliance zieht überaus positive Bilanz für 2009

Kaffee
Rainforest Alliance Certified™-Kaffee konnte bei den Verkäufen 2009 einen Zuwachs um 41 Prozent auf über 175 Millionen Pfund (2008: 125 Millionen Pfund) verzeichnen. Das macht rund 2 Prozent des verkauften Kaffees auf dem internationalen Exportmarkt aus. Mit Abstand größter Abnehmermarkt ist Europa: Insgesamt konnten dort rund 96 Millionen Pfund Kaffee aus nachhaltiger Erzeugung mit Rainforest Alliance Certified™-Siegel abgesetzt werden. Auf dem Nordamerikanischen Markt wurden mehr als 53 Millionen Pfund Kaffee verkauft, und in Japan und Australien waren es etwa 26 Millionen Pfund.
Brasilien ist mit einer Menge von 52.600 Tonnen und einem Anteil von 31 Prozent das wichtigste Erzeugerland von grünem Rainforest Alliance Certified™-Kaffee. An zweiter Stelle liegt Kolumbien mit 30.000 Tonnen und einem Anteil von 18 Prozent. Aus Peru stammen 22.200 Tonnen des nachhaltig erzeugten Kaffees, das entspricht einem Anteil von 13 Prozent. Weitere wichtige Erzeugerländer sind El Salvador (11.100 Tonnen = 7 Prozent) und Guatemala (8.500 Tonnen = 5 Prozent). Die Gesamtmenge konnte im Vergleich zum vergangenen Jahr um 36 Prozent auf fast 170.000 Tonnen gesteigert werden.

Kakao
Mit dem Engagement von Kraft Foods, Mars und der Zusammenarbeit mit verschiedenen anderen führenden Kakaohändlern und kakaoverarbeitenden Unternehmen hat die geschätzte Verkaufsmenge des Rainforest Alliance zertifizierten Kakaos um 27 Prozent von 6.700 auf 8.500 Tonnen zugenommen. Derzeit beträgt die zur Verfügung stehende Kakaomenge schon 18.500 Tonnen.
Kakaobauern kann zum Beispiel in Ghana, der Elfenbeinküste oder Ecuador geholfen werden, ihren Lebensstandard deutlich zu verbessern. Natürliche Ressourcen wie Wälder, Gewässer und Böden werden für künftige Generationen erhalten.
Der Schokoladenhersteller Mars hat sich wegweisend für die ganze Industrie selbst verpflichtet, bis 2020 all seinen Kakao aus nachhaltigem Anbau zu beziehen – allein 100.000 Tonnen Kakao kommen dafür von Rainforest Alliance zertifizierten Farmen.

Tee
Ein Meilenstein: Im vergangenen Jahr wurde in Kenia die erste großangelegte Gruppen-Zertifizierung mit über 12.000 teeanbauenden Kleinbauern durchgeführt. Die Rainforest Alliance Certified™-Farmen erfüllen hohe Anforderungen: Sie verringern die Abholzung von Wäldern, nutzen natürliche Ressourcen schonend, schränken den Verbrauch von Pestiziden und von Wasser ein, gewährleisten angemessene Löhne und Unterbringung für ihre Arbeiter sowie Maßnahmen für Arbeitsschutz und Gesundheitsvorsorge.

Immer mehr Marken
In Europa führten verschiedene Markenhersteller neue oder erweiterte Produktlinien mit Rohwaren von Rainforest Alliance zertifizierten Farmen ein, darunter Center Parcs, Côte d’Or (Kraft Foods), Dallmayr, Kenco (Kraft Foods), Marabou (Kraft Foods), Mars Drinks‘ Flavia, PG Tips (Unilever), Subway UK, Tchibo oder Tetley.

Die Rainforest Alliance verfolgt bei ihrer Nachhaltigkeitsarbeit einen ganzheitlichen Ansatz und richtet sie – besonders in der Landwirtschaft – auf Gebiete mit besonders großer Arten-vielfalt aus, wie zum Beispiel die Tropen. Farmen, die umfassende ökologische, soziale und ökonomische Standards erfüllen, erhalten das Siegel Rainforest Alliance CertifiedTM. Die NGO hat mittlerweile die Umstellung von über 500.000 Hektar Ackerboden auf nachhaltige Produktion begleitet.

Forstwirtschaft / FSC
Das SmartWood-Programm der Rainforest Alliance ist in der Forstwirtschaft der führende Auditor des Forest Stewardship Council (FSC). SmartWood wurde zum Beispiel von Greenpeace International 2008 mit „B+“ und im Vergleich zu sechs weiteren Standards als „top of the class“ bewertet. 50 Prozent aller Wälder, die nach den FSC-Richtlinien bewirtschaftet werden, überprüfte die Umweltschutzorganisation. Gemäß SmartWood-Programm wurden allein vergangenes Jahr 9 Millionen Hektar Wald zertifiziert. Die Fläche wuchs damit um 18 Prozent auf weltweit 59 Millionen Hektar an. Weitere Zuwächse gab es auch bei der FSC „Chain of Custody“-Zertifizierung von Unternehmen entlang der Lieferkette. Die „Chain of Custody“ gewährleistet die Nachvollziehbarkeit für ein FSC-zertifiziertes Holz- oder Papierprodukt vom Wald bis in den Einzelhandel, also entlang der gesamten Produktions- und Warenflusskette.
Unternehmen wie Marks & Spencer, Staples und Unilever erwarben im vergangenen Jahr mehr FSC-zertifizierte Waren.

Tourismus / Zusammenarbeit mit der UN
Die Rainforest Alliance hat 2009 den Travel + Leisure Vision Award für ihre Verdienste um die Anhebung von Nachhaltigkeitsstandards in der Tourismusindustrie erhalten. Sie spielt eine führende Rolle bei der Entwicklung des globalen, UN-geförderten „Tourism Sustainability Council“, das Anfang nächsten Jahres seine Arbeit aufnehmen soll. Das Gremium wird umfassende Prinzipien für nachhaltigen Tourismus erarbeiten und Reisenden helfen, vermeintlich umweltfreundliche Angebote von wirklich nachhaltigen Reiseofferten zu unterscheiden. Aktuell arbeiten 507 Unternehmen aus der Tourismusindustrie mit der Rainforest Alliance zusammen, um ein eigenes Nachhaltigkeitsprogramm aufzustellen – ein Plus von 18 Prozent im Vergleich zu 429 Unternehmen im April 2008.

Klimainitiative
Für die Klimainitiative der Rainforest Alliance werden zurzeit 11 Wälder mit über 750.000 Hektar validiert und verifiziert. Zusammen mit Partnern wie IMAFLORA bewertet die Rainforest Alliance Projekte wie „Climate, Community & Biodiversity Alliance“, den „Voluntary Carbon Standard“ und „Plan Vivo“. In Uganda wurde das erste nach „Plan-Vivo-Standard“ zertifizierte Kohlenstoff-Projekt Afrikas von der Rainforest Alliance verifiziert. 500 Kleinbauern schufen dort auf einer Nutzfläche von 258 Hektar die Kapazität für einen Emissionsausgleich von 50.000 Tonnen Kohlendioxid über einen Zeitraum von 20 Jahren. Das verhilft Bauern und Farmern vor Ort zu neuen Einkommensmöglichkeiten.
Außerdem werden neue Methoden beurteilt, um die Emissionen von kohlenstoffreichen Torflandschaften zu reduzieren. Die Rainforest Alliance arbeitet momentan in über 20 Ländern mit mehr als 20 Projekten daran, die globalen Kohlenstoffemissionen zu verringern oder auszugleichen.

Internationale Würdigung
Die Anstrengungen der Rainforest Alliance werden auch von der internationalen Politik wahrgenommen und gewürdigt: US-Außenministerin Hillary Clinton lobte die NGO für ihre Erfolge, Mikro-Unternehmen in die globale Handelskette zu integrieren. Die Rainforest Alliance sei „ein entscheidender Teil für eine nachhaltige und gerechte Entwicklung“.