Grüner Strom, das Ökostromlabel der Umweltverbände,
baut Anforderungen an die Vereinbarkeit von Energiewende und
Naturschutz aus
Im Januar 2016 treten bei dem vom Naturschutzbund Deutschland
(NABU) getragenen Ökostromsiegel Grüner Strom neue Kriterien für den
naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien in Kraft. Die
Labelkriterien stellen den Konsens aller sieben Träger – neben dem
NABU unter anderem BUND, Deutscher Naturschutzring, EUROSOLAR und die
VERBRAUCHER INITIATIVE – zur Vereinbarkeit von Naturschutz und
Energiewende dar. Die neuen Umweltanforderungen gelten ab sofort für
alle 80 Energieanbieter, die Ökostrom mit dem Label vertreiben.
„Wir brauchen die Energiewende und noch mehr erneuerbare
Energien“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Aber auch
Erneuerbare-Energien-Anlagen bedeuten einen Eingriff in Natur und
Umwelt mit teils gravierenden Nebenwirkungen. Deshalb ist es wichtig,
dass Naturschutz-Kriterien schon bei der Förderung beachtet werden.
Das Grüner Strom-Label ist ein gutes Beispiel für die Verknüpfung von
Förderung und aktuellen naturschutzfachlichen Standards.“
Durch die Grüner Strom-Zertifizierung sind die Energieanbieter
dazu verpflichtet, neue Anlagen und innovative Energieprojekte zu
fördern. In welche regenerativen Kraftwerke die Fördergelder fließen,
regeln Umweltanforderungen, die oft über das gesetzliche Maß
hinausgehen. Sie wurden im neuen Kriterienkatalog, der im letzten
Jahr veröffentlicht wurde und Anfang 2016 verbindlich in Kraft trat,
weiter präzisiert und ausgebaut.
Neue Solar-Freiflächenanlagen zum Beispiel sind nur auf
versiegelten oder vorbelasteten Flächen, zumindest aber auf Flächen
mit geringer naturschutzfachlicher Bedeutung förderfähig. Ihre
Einwirkungen auf den Naturhaushalt sollen möglichst gering sein. Auch
für neue Biomasse- und Wasserkraftanlagen gelten strenge Kriterien.
Bei vielen Technologien können nun auch freiwillige
Naturschutzmaßnahmen finanziert werden, zum Beispiel bei
Onshore-Windenergie.
„Für unsere Trägerverbände – darunter führende Naturschutzverbände
– ist entscheidend, dass erneuerbare Energien zügig und zugleich
umweltverträglich ausgebaut werden. In der momentanen politischen und
energiewirtschaftlichen Lage keine Selbstverständlichkeit“, erläutert
Rosa Hemmers, Vorsitzende des Grüner Strom Label e.V. und
Vorstandsmitglied von EUROSOLAR Deutschland. „Bei den meisten
Ökostromprodukten am Markt gibt es leider keine direkte Förderung
neuer Anlagen, geschweige denn zusätzliche Umweltanforderungen. Bei
den von uns zertifizierten Produkten legen wir den Fokus deshalb noch
stärker als bisher auf garantierte Investitionen in ökologisch
besonders hochwertige Anlagen.“
Die neuen Grüner Strom-Kriterien sind einsehbar unter
www.gruenerstromlabel.de/gruener-strom/kriterienkatalog
Über den Grüner Strom Label e.V.
Der Grüner Strom Label e.V. zertifiziert grüne Energieprodukte.
Der Verein vergibt zu diesem Zweck zwei Gütesiegel: Das Label Grüner
Strom für Ökostrom mit Mehrwert und das Label Grünes Gas für
umweltverträgliches Biogas. Hinter dem Verein stehen sieben
gemeinnützige Umwelt- und Verbraucherverbände sowie
Friedensorganisationen. Die Labels Grüner Strom und Grünes Gas sind
in Deutschland die einzigen Gütesiegel für Ökostrom und Biogas, die
von führenden Umweltverbänden getragen werden.
Pressekontakt:
Kathrin Klinkusch, NABU, 030-284984-1510, Kathrin.Klinkusch@nabu.de
Daniel Craffonara, Grüner Strom Label e.V., 0228 9266713,
d.craffonara@gruenerstromlabel.de