Die Fortschrittsberichte der Bundesregierung und die Indikatorenberichte des Statistischen Bundesamtes dokumentieren regelmäßig die Flächeninanspruchnahme in Deutschland. Um das Ziel der täglichen Neuinanspruchnahme von 30 Hektar pro Tag im Jahre 2020 zu überprüfen, ist ein korrektes Monitoring dieser Entwicklung notwendig. Die Belastbarkeit der statistischen Datengrundlagen ist aber vor allem durch unvermeidbare und über mehrere Jahre andauernde Umstellungen innerhalb des amtlichen Katasters eingeschränkt.
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung beauftragte die EFTAS Fernerkundung Technologietransfer GmbH aus Münster mit der Erstellung einer Studie zur Evaluation und Qualitätssicherung der für die Berichterstellung verwendeten Datengrundlagen und Prozesse. Im Rahmen des Projekts sollen die aufgetretenen Artefakte und ihre Quellen ermittelt und Vorschläge zur Optimierung des Monitorings erarbeitet werden. Ziel ist die Sicherstellung einer belastbaren, bundesweit einheitlichen Datenbasis für die zurückliegende und zukünftige Beobachtung der Entwicklung der Siedlungs- und Verkehrsfläche auf Grundlage der Flächenerhebung. Dies geschieht in Rückkoppelung und mit Unterstützung von Bundes- und Landesbehörden sowie Experten. „Das BBSR benötigt detaillierte Informationen zu Ursache und Größenordnung der aufgetretenen Artefakte der Statistiken und möchte mit den Ergebnissen der Studie das Monitoring verbessern“, so Gisela Beckmann, Projektleiterin seitens des Auftraggebers aus dem Referat für Verkehr und Umwelt.
Seit 25 Jahren beteiligt sich das Münsteraner Unternehmen an Projekten zu europäischen Flächenstatistiken wie CORINE oder LUCAS und ist in nationale Projekte wie DeCOVER, DLM DE oder REFINA involviert. „Wir vereinen in unserem Projektteam das langjährige Expertenwissen im Bereich Fernerkundung und Flächenstatistik mit der hier notwendigen Kommunikationserfahrung“, betont Dr. Bodo Bernsdorf, Projektleiter bei EFTAS. „Denn dieses Projekt erfordert die Berücksichtigung einer Vielzahl an Akteuren aus Landes- und Bundesämtern sowie diversen Arbeitskreisen und Kommunen.“
Im Rahmen des Projekts wird zum einen die derzeit verwendete Datenbasis der amtlichen Statistik in enger Abstimmung mit Experten auf mögliche Probleme untersucht. Zudem werden alternative Datenquellen analysiert, die das bisherige Monitoring-Modell ergänzen könnten, um verbesserte Resultate und zusätzliche Informationen zur Flächeninanspruchnahme zu erzielen. In für Deutschland repräsentativen Referenzgebieten werden vertiefende Fallstudien durchgeführt. Erste Zwischenergebnisse sollen Mitte 2014 vorliegen.
Weitere Informationen unter:
http://www.eftas.com