Einer weit verbreiteten Meinung zufolge hatte Napoleon nach Trafalgar 1805 jegliche maritime Ambitionen aufgegeben. Diese Abhandlung beschäftigt sich mit Napoleons Seekriegsstrategie nach Trafalgar. Nach einer grundlegenden Untersuchung zu den eigentlichen Zielstellungen der Kontinentalsperre wird das Flottenrüstungsprogramm des Jahres 1810 und die Umsetzung der napoleonischen Strategie untersucht. Dabei zeigt sich, dass Napoleon keinesfalls nach Russland gezogen ist, um es zur Anwendung der Kontinentalsperre zu zwingen.
Im September 1810 zeichnet Napoleon seinem Marineminister einen Plan zur Wiederaufnahme des Seekriegs gegen England und Landungspläne auf den britischen Inseln für das Jahr 1812 vor. In diesem Jahr brach aber der Krieg mit Russland aus, dessen Vorbereitung die maritimen Pläne Napoleons behinderte und letztendlich scheitern ließ. Die genaue Untersuchung der Vorbereitung und Umsetzung des von Napoleon 1810 umrissenen Programms zeigt, dass der französische Kaiser vor den Aggressionsplänen des Zaren Alexander im Frühjahr 1811 keinerlei Planungen für einen Krieg gegen Russland unternahm. Es waren erst die russischen Invasionspläne, die Napoleons Rüstungsmaßnahmen hervorriefen. Die Abhandlung räumt auch mit weit verbreiteten Ansichten über die Ziele der Kontinentalsperre auf und erhellt den Spanienkrieg neu.
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Moskau oder London ? neues Buch erforscht Kriegsstrategie Napoleons hinzugefügt von Presse am
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