Russland wählt am 18. März ein neues
Staatsoberhaupt. Aller Voraussicht nach wird der alte auch wieder der
neue Präsident sein: Wladimir Putin. Trotz der angespannten
Beziehungen zwischen Russland und dem Westen dürfte die Bestätigung
des Amtsinhabers für die deutsche Wirtschaft kein Nachteil sein: der
Amtsinhaber steht zwar nicht für grundlegende strukturelle
wirtschaftliche Reformen oder einen demokratischen Aufbruch, dafür
aber für Berechenbarkeit und Stabilität.
„Russland wird von seinem 2014 eingeschlagenen Kurs der
Importsubstitution nicht abrücken. Weder der Ukrainekonflikt, noch
der Syrienkrieg sind gelöst, neue politische Verwerfungen mit
Großbritannien sind absehbar. Auch in der Sanktionsfrage bleiben die
Fronten verhärtet. Die Europäische Union verlängerte die sektoralen
Sanktionen gegen Russland wegen der Ukrainekrise bis zum 31. Juli
2018. Die Krim-Sanktionen laufen bis 13. September 2018 weiter. Die
russischen Gegensanktionen sind gar bis Ende 2018 in Kraft“, erklärt
Hans-Jürgen Wittmann von Germany Trade & Invest in Moskau. Zudem
verheißen die neuen CAATSA-Sanktionen der USA gegen Russland nichts
Gutes und hängen wie ein Damoklesschwert über der wirtschaftlichen
Entwicklung des Landes. „Trotz dieser schwierigen Ausgangslage wuchs
das russische Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2017 um etwa 1,5 Prozent.
Für 2018 ist ein ähnlicher Anstieg zu erwarten“, so Wittmann weiter.
Um die heimische Wirtschaft zu modernisieren und neue
Wachstumsimpulse zu erzeugen, setzt die russische Regierung auf die
Digitalisierung der Wirtschaft, die Erhöhung der Arbeitsproduktivität
und die Förderung von Nicht-Rohstoff-Exporten. Ziel ist es, russische
Unternehmen und ihre Produkte in den internationalen
Wertschöpfungsketten zu etablieren. Diese Initiativen werden jedoch
voraussichtlich erst mittelfristig die gewünschten Ergebnisse
bringen. Kurzfristig muss die Regierung Schlüsselbranchen weiter mit
Produktions- und Absatzfördermaßnahmen unterstützen. Das Geld dafür
verdient Russland nach wie vor hauptsächlich durch den Export von
Rohstoffen. Die russische Regierung setzt alles daran, den Ölpreis
stabil hoch zu halten und verlängerte die mit der Organisation Erdöl
produzierender Länder (OPEC) vereinbarte Förderbegrenzung für Rohöl
auf 1,8 Millionen Barrel pro Tag bis Ende 2018.
„Im Zuge des Präsidentenwahlkampfes gibt es zudem Wahlgeschenke
für das russische Volk. Seit dem 4. Quartal 2017 steigen die Gehälter
vor allem für Staatsbedienstete sowie im Gesundheits- und
Bildungssektor kontinuierlich. Die Renten legten 2017 gar um 3,6
Prozent zu. Die Lohnerhöhungen sollen neue Impulse für den lahmen
Konsum setzen. Auch die verfügbaren Einkommen sollen 2018 erstmals
nach Ende der Krise wieder anziehen“, erläutert Hans-Jürgen Wittmann.
Wohltaten gebe es auch für Familien: „So erhalten bedürftige Eltern
eine monatliche Zahlung von 150 Euro für das erste Kind und das
Mutterkapital, das ab dem 2. Kind gezahlt wird, wird bis 2021
verlängert. Auch Hypotheken für Familien mit Kindern sollen mit rund
2,2 Milliarden Euro subventioniert werden“.
Weitere Informationen zu Russland finden Sie unter
www.gtai.com/russland Germany Trade & Invest (GTAI) ist die
Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Die
Gesellschaft informiert deutsche Unternehmen über Auslandsmärkte,
wirbt für den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland und
begleitet ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland.
Pressekontakt:
Andreas Bilfinger
T +49 (0)30 200 099-173
andreas.bilfinger@gtai.com
http://twitter.com/gtai_de http://youtube.com/gtai
Original-Content von: Germany Trade and Invest, übermittelt durch news aktuell