Modebranche: Schwellenmärkte überholen den Westen beim Umsatz

Gemeinsame Studie von Business of Fashion (BoF)
und McKinsey: Reife Märkte wachsen langsamer – Stärkere Polarisierung
zwischen Gewinnern und Verlierern: „The Winner takes it all“

Die weltweite Modeindustrie befindet sich auf Wachstumskurs. 2017
hat die Modebranche einen Umsatzzuwachs von 2,5 bis 3,5 Prozent und
damit 2,5 Billionen US-Dollar erwirtschaftet. Für 2018 sieht es noch
besser aus: Im kommenden Jahr wird ein durchschnittliches
Umsatzwachstum von 3,5 bis 4,5 Prozent erwartet. Damit verdreifacht
sich das Wachstum im Vergleich zum schwachen Jahr 2016, bleibt aber
immer noch unter dem langjährigen Mittelwert von 5,5 Prozent. Die
Gewinnmarge (vor Steuern) der Branche liegt weiterhin bei starken
zehn Prozent. Getrieben wird dieses Wachstum vor allem von
Schwellenmärkten wie Asien, Afrika, Lateinamerika, aber auch von
europäischen Schwellenländern. Für das kommende Jahr wird im
asiatischen Schwellenraum (Indien, Vietnam, China u.a.) mit einem
Umsatzzuwachs von 6,5 bis 7,5 Prozent gerechnet, in europäischen
Schwellenländern (Rumänien, Russland, Türkei u.a.) mit 5,5 bis 6,5
Prozent. Dagegen wachsen reife Märkte in Nordamerika und Europa mit 1
bis 3 Prozent. „2018 wird erstmals mehr als die Hälfte der Umsätze
mit Kleidung und Schuhen außerhalb Europas und Nordamerikas
erwirtschaftet“, sagt Imran Amed, Gründer und Chefredakteur von
Business of Fashion (BoF). „Dies ist ein wichtiger Wendepunkt.
Modemanager in der gesamten Branche richten sich weiterhin auf
Wachstum ein inmitten eines rasanten Wandels, in dem neue
Technologien, neue Verbrauchertrends und ein unvorhersehbares
makroökonomisches Umfeld die Führungskräfte ständig herausfordern,
ihre Strategien und Betriebsmodelle zu verändern.“

Das sind zentrale Ergebnisse des Reports „The State of Fashion
2018″. Die Analyse untersucht die Entwicklung der globalen
Modeindustrie. Für den Report des Medienunternehmens Business of
Fashion (BoF) und der Topmanagementberatung McKinsey & Company wurden
500 Modeunternehmen analysiert sowie 230 Branchenexperten befragt.

Stärkere Polarisierung zwischen Gewinnern und Verlierern

Neben der Südostverschiebung von Wachstum und Umsatzanteil muss
sich die Modeindustrie auch auf veränderte Käufervorlieben
einstellen. Die Wachstumsrate des mittleren Preissegments wird 2018
bei 2 bis 3 Prozent liegen. Dagegen wird Luxus- und Discountmode
voraussichtlich um 4 bis 5 Prozent wachsen. Das sind Ergebnisse der
aktuellen Auswertung des McKinsey Global Fashion Index.

Entsprechend unterschiedlich ist die Wertschöpfung der
Unternehmen: Die erfolgreichsten 20 Prozent der Modeanbieter
erwirtschaften insgesamt 144 Prozent des Wertzuwachses der Branche.
„Die besten Unternehmen wachsen schneller und profitabler. Das steht
in starkem Kontrast zu einer breiten, aber nahezu unprofitablen Mitte
der Branche und dem schlecht wirtschaftenden unteren Fünftel, das
tatsächlich Wert vernichtet. Die Modeindustrie bleibt eine Branche,
in der es heißt: The Winner takes it all“, sagt Achim Berg,
Seniorpartner bei McKinsey und Experte für die Mode- und
Luxusindustrie.

Trends für 2018

Die Autoren des Reports definieren zehn Trends, die das
Modebusiness im kommenden Jahr besonders beeinflussen werden. Ein
Teil der Trends wird von der weltweiten Wirtschaftsentwicklung
ausgelöst, darunter die Vorreiterstellung Asiens bei technologischen
Innovationen. Längst haben asiatische Länder die westlichen Märkte in
diesem Bereich überholt: Mehr als die Hälfte der globalen
Onlineumsätze und zwei Drittel der E-Commerce-Unicorns, also der
Start-ups mit mehr als einer Milliarde US-Dollar Bewertung, stammen
aus Asien.

Der zweite Teil der Trends wird von den Verbrauchern bestimmt.
Etwa die Dominanz der Online-Plattformen, an deren Marktdominanz die
Händler nicht mehr vorbeikommen. Berg: „Sowohl für Markenhersteller
als auch Modehändler stellt sich längst nicht mehr die Frage, ob sie
mit Online-Plattformen zusammenarbeiten, sondern nur noch, wie sie
die Zusammenarbeit gestalten.“ Ein Drittel der befragten Modemanager
glaubt, dass die Vorherrschaft der Online-Plattformen einer der drei
wichtigsten Trends der Modeindustrie im kommenden Jahr wird.

Der dritte Teil der Trends betrifft das Modesystem selbst, etwa
die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und das Nutzen von
künstlicher Intelligenz in der gesamten Wertschöpfungskette. Achim
Berg: „Noch liegt die Mode beim Einsatz künstlicher Intelligenz
hinter anderen Branchen. Aber die Branche hat die Bedeutung von KI
erkannt. 20 Prozent der befragten Modemanager glauben, dass
künstliche Intelligenz in Zukunft wichtig wird, um Design,
Merchandising und Marketing neu zu erfinden.“

Hintergrund

McKinsey & Company ist die in Deutschland und weltweit führende
Unternehmensberatung für das Topmanagement. 27 der 30 DAX-Konzerne
zählen zu den Klienten. Die Apparel, Fashion & Luxury Group von
McKinsey berät führende Modeunternehmen aller Marktsegmente wie Mode,
Schuhe, Luxusgüter und Sportkleidung sowie aller Geschäftsmodelle in
strategischen Fragen zu Einkauf, Lieferkettenmanagement, Marketing
und IT. In Deutschland und Österreich ist McKinsey mit Büros an den
Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln,
München, Stuttgart und Wien aktiv, weltweit mit über 100 Büros in
mehr als 60 Ländern.

Business of Fashion ist ein Mode-Medien-Unternehmen konzipiert für
die heutige global vernetzte Welt. Gegründet im Jahr 2007 von Imran
Amed, ist BoF bekannt für seine maßgebliche, agenda-setzende Sicht
auf die globale Modeindustrie und ist eine unverzichtbare Quelle für
Führungskräfte der Modebranche, Kreative, Studenten und Unternehmer
in mehr als 200 Ländern. BoF wurde als „The Economist of Fashion“,
„eine tägliche Adresse für die Macher der Mode“ und „Die
Industrie-Bibel“ beschrieben, www.businessoffashion.com

Hier finden Sie den Report zum Download: http://ots.de/rB4UR

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Adriana Clemens, Telefon 0211 136-4503,
E-Mail: Adriana_Clemens@mckinsey.com

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