Mittelstand ist optimistisch

Der deutsche Mittelstand steht trotz wirtschaftlich unsicheren Entwicklungen im Rest Europas gut da. Das ergab die Frühjahrserhebung von Creditreform, die heute in Berlin vorgestellt wurde.
58,6 Prozent der befragten Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage mit „gut“ oder „sehr gut“. Auch wenn sich die Auftrags- und Umsatzlage im Vergleich zum Rekordjahr 2011 etwas verschlechtert hat, blicken die mittelständischen Unternehmen optimistisch in die Zukunft: mehr als jeder dritte Betrieb rechnet mit einer Umsatzsteigerung im laufenden Geschäftsjahr, nur jeder zehnte Betrieb befürchtet einen rückläufigen Umsatz. Das spiegelt sich auch in der Personalplanung und in der Investitionsbereitschaft wider – 22 Prozent der befragten Unternehmen planen neue Mitarbeiter einzustellen, nur 4,8 Prozent wollen Personal abbauen. Jedes zweite Unternehmen beabsichtigt in den kommenden Monaten Investitionsvorhaben in Angriff zu nehmen.
Finanziell ist der Mittelstand solide aufgestellt: die Eigenkapitalbasis der Unternehmen wurde weiter erhöht. Der Mittelstand hat angesichts des unsicheren europäischen Finanzierungsumfeldes einen überraschend guten Zugang zu Krediten. Neun von zehn Unternehmen die einen Kredit beantragten, erhielten einen positiven Bescheid von ihrem Kreditinstitut. Jedoch ist die Kreditnachfrage relativ gering – nur jedes dritte befragte Unternehmen hat in den zurückliegenden 6 Monaten einen Kredit beantragt. Allerdings fürchtet die überwiegende Mehrheit der befragten Betriebe die verschärften Finanzierungsbedingungen in Form von höheren Sicherheitsforderungen der Banken. Mit einer Kreditklemme wird jedoch nicht gerechnet.
Die Creditreform-Erhebungen gibt es seit über 30 Jahren, zweimal im Jahr. Jeweils im Frühjahr und im Herbst werden etwa 4.000 kleine und mittlere Unternehmen aus den Bereichen Bau, Handel, Dienstleistung und verarbeitendes Gewerbe befragt.