Mittelstand auf Krisen selten ausreichend vorbereitet

Düsseldorf, 17. Oktober 2014.
In einem akuten Krisenfall wird die Bedeutung von kommunikativen Krisenpräventionsmaßnahmen ersichtlich. Eine mangelhafte Vorbereitung kann gravierende Auswirkungen auf betroffene Unternehmen haben. Doch gerade der Mittelstand ist hierzulande auf Krisensituationen häufig nicht ausreichend vorbereit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der DJM Communication GmbH, die gemeinsam mit der TREU ASS Assekuranzmakler GmbH durchgeführt wurde.
Dabei wurden in einer Bestandsaufnahme mittelständische Unternehmen zum Status Quo ihrer Krisenkommunikationsprävention, ihren Krisenerfahrungen und ihrem Krisenbewusstsein befragt. Die Auswertung zeigt, dass den meisten Unternehmen die Bedeutung eines Krisenkommunikations-managements durchaus bewusst ist: 83 Prozent der befragten Unternehmen bewerten präventive Maßnahmen als ein wichtiges oder sehr wichtiges Handlungsfeld in der Krisenkommunikation.

Bei knapp jedem zweiten Unternehmen (48%) treten Krisen regelmäßig bis häufig auf. In lediglich 9 Prozent der Unternehmen kommen Krisen so gut wie nie vor. 36 Prozent der Befragten sagen, dass sie mit Krisenlagen nur in großen Intervallen konfrontiert werden.
Kommunikative Präventionsmaßnahmen noch ausbaufähig
Mehr als ein Viertel der Befragten konstatiert, dass sie keine kommunikativen Präventionsmaßnahmen getroffen haben und auch keine Vorbereitungen planen. Primäre Gründe dafür sind mangelnde Ressourcen und Kapazitäten. Zwar beurteilen 43 Prozent der Unternehmensvertreter ihre Vorbereitungen als „gut“, diese müssten aber noch ausgebaut und intensiviert werden.
Die drei Effekte, die aus Krisenfällen am häufigsten resultierten, waren Umsatzeinbußen, negative Berichterstattungen und Imageschäden.

„Krisenkommunikationsprävention ist ein wichtiger Teil des Risikomanagements von Unternehmen, das nicht nur für große Konzerne von Bedeutung ist“, berichtet Horst Palgen, Geschäftsführer der TREU ASS Assekuranzmakler GmbH: „Gegen krisenbedingte Auswirkungen kann man sich schützen und für den Ernstfall vorbeugen.“ Erfahrungen aus der Kommunikationspraxis bestätigen, dass gerade mittelständische Unternehmen auf Krisensituationen häufig nicht hinreichend kommunikativ vorbereitet sind – sowohl online als auch offline, weiß Prof. Dr. Bodo Kirf, geschäftsführender Gesellschafter der DJM Communication GmbH: „Krisen verzeihen keine Kommunikationsfehler. Sie müssen daher für die Akteure zum Regelfall, zur kommunikativen Routine werden.
Abstimmungsmeetings, Krisenübungen und Krisenhandbücher sind bewährte Instrumente
Die Studienergebnisse dokumentieren zudem, dass – neben den klassischen Massenmedien – auch kritische Diskurse im Social Web relevant für mittelständische Unternehmen in Krisenfällen sind. Doch nicht einmal jedes zweite Unternehmen ist in diesen Szenarien präventiv-beobachtend tätig: Von den Befragten gaben nur 43 Prozent an, regelmäßiges Medienmonitoring zu betreiben.
Als die bewährtesten Krisenpräventionsmaßnahmen gelten unter den Befragten regelmäßige Abstimmungsmeetings und Krisenübungen (48%) sowie die Erstellung eines Krisenhandbuchs (47%) vor der Einrichtung eines festen Krisenstabs (40%).
Fazit: Mittelständler sind sich durchaus der Relevanz der Methoden und Instrumente moderner Krisenkommunikation und der Notwendigkeit präventiver Maßnahmen zur besseren Krisenbewältigung bewusst. Gleichwohl besteht bei der strategisch-geplanten, kommunikativen Begegnung von Krisensituationen – insbesondere im eingeübten Vorbereitet-Sein auf den adäquaten Umgang mit (potenziellen) Problemlagen – noch Nachholbedarf.