Mitteldeutsche Zeitung: zur Stasi

Der britische Historiker Timothy Garton Ash hat über
die Deutschen kräftig gespottet. Er nannte uns „Weltmeister in
Geschichtsaufarbeitung“. Der Satz fällt einem unwillkürlich ein, wenn
man hört, dass nahe Angehörige immer öfter auch Einsicht in die
Stasi-Akten Verstorbener nehmen wollen. Man könnte darüber spotten
und sagen, die Deutschen seien eben gerne gründlich – ob nun beim
Autowaschen oder beim Aktensichten. Es ist ja was dran. Richtig ist
aber auch, dass andere Länder uns nicht bloß um den Mercedes
beneiden, sondern ebenso um die Stasi-Unterlagen-Behörde. Staaten mit
schwieriger Vergangenheit und weniger intensiver Aufarbeitung – wie
Argentinien oder Spanien – werden von ihren Versäumnissen nämlich
nicht selten eingeholt.

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